Hilden Sparkasse und städtische Seniorenheime kooperieren

Hilden · Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert und die Gemeinnützigen Seniorendienste "Stadt Hilden" GmbH sind eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Kooperation eingegangen. In Zukunft können sich die 130 Hildener Mitarbeiter der Sparkasse HRV von Seniorendienste-Mitarbeiterin Claudia Meves in Sachen Pflege von Angehörigen kostenlos beraten lassen. Gestern haben der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Jörg Buschmann, und der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Seniorendienste "Stadt Hilden" GmbH, Holger Reinders, einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

 Claudia Mewes ist Ansprechpartnerin für Fragen zur Pflege.

Claudia Mewes ist Ansprechpartnerin für Fragen zur Pflege.

Foto: ola

Den tieferen Sinn dieser Kooperation erklärt Buschmann so: "Wir haben die Generation E - E wie erfahren, das sind unsere älteren Mitarbeiter ab 45 - gefragt, was ihnen am meisten Sorge bereitet und wo sie sich Unterstützung vom Arbeitgeber wünschen." Herausgekommen sei dabei, dass viele Angst davor haben, dass ihre Eltern plötzlich pflegebedürftig werden könnten und sie dann nicht wüssten, was zu tun sei. Und dass sie dann gegebenenfalls zu Hause bleiben müssten. "In unseren Filialen beschäftigen wir 230 Mitarbeiter, die 45 oder älter sind. Wir wollen alle Hemmnisse aus dem Weg räumen, die ihnen die Arbeit erschweren oder unmöglich machen." Deshalb habe sich der Sparkassenvorstand überlegt, seinen Mitarbeitern einen direkten Ansprechpartner zu vermitteln, der schnell und kompetent Rat erteilen kann. Mit Claudia Meves wurde für Hilden die ideale Expertin gefunden. Die Frau aus dem Leitungsteam der Seniorendienste berät auch dort Angehörige in Sachen Pflege. Deren Telefonnummer erhalten die Banker und dürfen sie bei Bedarf um Rat bitten. Beispiel: Die Mutter ist dement, der Vater pflegt sie und erleidet plötzlich einen Schlaganfall. Er wird ins Krankenhaus eingeliefert und die Kinder fragen sich, was sie tun sollen.

"Pauschal kann man das nicht beantworten", sagt Meves, die gelernte Krankenschwester und Sozialpädagogin ist. Und versucht es dann doch: "Man muss den Leuten erst einmal zuhören." Wer von den Eltern hat bisher was gemacht? Was kann die demente Mutter noch selbst tun? Hat sie bereits eine Pflegestufe oder muss die erst noch beantragt werden? Kann erst einmal eine Kurzzeitpflege einspringen oder muss ein Heimplatz gefunden werden? Wie sieht es mit der Reha des Vaters aus? - "Ich hatte gerade einen ähnlichen Fall", sagt sie. Und fügt hinzu: "Trotzdem muss jeder individuell gelöst werden."

Seniorendienste-Geschäftsführer Holger Reinders will diesen Beratungsservice auch anderen Firmen anbieten. "Nicht um unsere Heime zu füllen", betont er. Über mangelnde Nachfrage nach Heimplätzen könne er nicht klagen.

(ilpl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort