Hilden Spielen ist nicht nur was für Kinder

Hilden · Das Fachgeschäft "SpielPlus" wurde jetzt für Generationenfreundliches Einkaufen ausgezeichnet.

 Barbara Vermöhlen (l.) und Andrea Mettlicki (beide 51) mit Handpuppen. Ihr Geschäft war einmal in Solingen ansässig, ist aber im März 2009 an den Warrington-Platz gezogen. Hier fühlen sie sich wohl.

Barbara Vermöhlen (l.) und Andrea Mettlicki (beide 51) mit Handpuppen. Ihr Geschäft war einmal in Solingen ansässig, ist aber im März 2009 an den Warrington-Platz gezogen. Hier fühlen sie sich wohl.

Foto: Olaf Staschik

Renate Schipper schaut sich in den Regalen um. Ein Teil hat sie schon in der Hand, "Quirrly ABC". "Das ist ein wunderbares Spiel auch für Erwachsene", sagt die 62-Jährige. Und warum kauft sie es gerade bei "SpielPlus"? "Weil das Angebot hier so breit gefächert ist", sagt sie und fügt schmunzelnd hinzu: "Es gibt hier auch sehr liebenswerte Plüschtiere."

Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen, zeichnete gestern "SpielPlus" als erstes Fachgeschäft in Hilden mit dem Qualitätssiegel "Generationenfreundliches Einkaufen" aus. Das bundesweite Siegel bescheinigt Geschäften, in Sachen Servicequalität, Produktauswahl und Beratung die Anforderungen von Kunden aller Generationen vorbildlich zu erfüllen und so den demografischen Wandel aktiv zu gestalten.

Tatsächlich wendet sich das mehr als 4000 Teile umfassende Sortiment an Spiele-Liebhaber jeden Alters. Die Inhaberinnen Andrea Mettlicki und Barbara Vermöhlen liefern nicht nur an Kindertagesstätten und Schulen, sie bieten auch Spiele für Senioren und Demente an. So zum Beispiel Puzzle mit extra großen Einzelteilen oder "Mensch ärgere dich nicht" mit besonders großen Figuren. "Auch Spiele mit alten Abbildungen sprechen ältere oder demente Menschen an", wissen die beiden Geschäftspartnerinnen aus Erfahrung. Und sie betonen: "Wir haben ein ausgewähltes Sortiment, das es bei Aldi, Rossmann und Karstadt so nicht gibt."

Welches sind ihre eigenen Lieblingsspielzeuge? Andrea Mettlicki greift zu "Nonos", einem knuffigen Kuscheltier, dem man erst auf den zweiten Blick ansieht, dass es ein Hund sein soll. "Ich mag es, wie er aussieht", sagt Mettlicki. Barbara Vermöhlen schätzt hingegen Strategiespiele. Ihr Tipp: "Kamisado" für zwei Personen, bei dem der eine Spieler bestimmt, mit welcher Figur sein Gegenüber den nächsten Zug machen muss.

Hauptgeschäftsführer Peter Achten freut sich für die beiden Inhaberinnen, in einem so schwierigen Segment wie dem Spielzeughandel Erfolg zu haben. Der stationäre Einzelhandel werde "vom Online-Handel bedrängt, Angreifer sind außerdem die Discounter", weiß Achten. Allerdings scheinen die Kunden Fachgeschäfte immer noch zu schätzen: "Man sieht seit 2008 bis 2014 einen moderat wachsenden Umsatz. Interessant ist dabei, dass noch am meisten Spielwaren im reinen stationären Fachhandel gekauft werden", fügt Regionalreferent Björn Musiol hinzu.

Und was ist das Lieblingsspiel von Hauptgeschäftsführer Peter Achten? "Doppelkopf", antwortet er.

(arue)
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