Hilden Sport macht Hildens Grundschüler fitter

Hilden · Seit zehn Jahren testet die Stadt die motorische Leistungsfähigkeit von Zweit- und Viertklässlern.

 81,9 Prozent der Viertklässler in Hilden sind motorisch im "normalen" Bereich, 8,4 Prozent sogar sportlich talentiert, ergab der aktuelle "Re-Check" des städtischen Sportbüros.

81,9 Prozent der Viertklässler in Hilden sind motorisch im "normalen" Bereich, 8,4 Prozent sogar sportlich talentiert, ergab der aktuelle "Re-Check" des städtischen Sportbüros.

Foto: Christoph Göttert

Viele Kinder bewegen sich zu wenig. Nach Untersuchungen ist jedes fünfte Kind übergewichtig. In Hilden trifft das nicht zu - weil Rat und Verwaltung schon vor zehn Jahren ein Sportförderprogramm für Grundschüler einrichteten. Mit Tests der Zweit- und der Viertklässler wurde es seit 2008 ständig überprüft. Ergebnis: "Die Kinder sind fitter und gesünder geworden", fasst Sportbüro-Leiterin Claudia Ledzbor zusammen: "Adipositas (krankhafte Fettleibigkeit) und Übergewicht sind in den vierten Klassen seit Erhebung der Daten im Jahr 2008 zurückgegangen." 2008 waren noch 19 Prozent der Viertklässler fettleibig und übergewichtig, 2015 nur noch 14 Prozent. In den zweiten Klassen gingen die Werte von 6,9 auf 5,8 Prozent zurück. Das wertet die diplomierte Sportlehrerin auch als Beleg, dass die Sportangebote für die Kinder nachhaltig wirken.

Und das sind die aktuellen Ergebnisse: Getestet wurden 432 Zweitklässler (92,5 Prozent). 11,3 Prozent (48 Kinder) hatten motorische Defizite, 5,8 Prozent sind adipös, 10 Prozent übergewichtig. Die Fitness-Prüfung für die Viertklässler wird Re-Check genannt, weil sie zwei Jahre nach dem ersten Motorik-Test stattfindet. Daran nahmen in diesem Jahr 442 Jungen und Mädchen (93,4 Prozent) teil. Nur 9,7 Prozent (42 Kinder) hatten motorische Defizite: Vor zwei Jahren waren es noch 10,7 Prozent. 81,9 Prozent (363) sind motorisch im "normalen" Bereich, 8,4 Prozent sogar sportlich talentiert. 71,4 Prozent der Viertklässler sind Mitglied in einem Sportverein, 2013 waren es nur 62,6 Prozent der Kinder des gleichen Jahrgangs. Mädchen und Jungen mit motorischen Defiziten erhalten spezielle Angebote. "Hier haben sie die Möglichkeit, ganz viele verschiedene Sportarten auszuprobieren und den eigenen Körper und seine Grenzen neu zu erleben", erzählt Ledzbor: "Zum Beispiel Volleyball, Badminton oder Inlineskaten." Übergewichtig bedeute nicht unsportlich, betont die Diplom-Sportlehrerin: "Viele übergewichtige Kinder haben überdurchschnittliche oder doch zumindest gute Werte bei den Sportübungen erreicht." Allerdings gebe es auch Grundschüler, die noch nicht einmal auf einem Bein stehen könnten. Sportbüro und Schule arbeiten eng zusammen, betont Ledzbor: "Unsere Sportkraft geht regelmäßig in die Schulen und hilft beim Sportunterricht. Weil das Angebot so gut ankommt, hat eine Hildener Schule sie jetzt für sechs Stunden in der Woche fest ins Team geholt." Fast alle Grundschulen in Hilden böten wöchentlich drei Sportstunden oder mehr an. Zusätzlich gibt es die Kurse in der Offenen Ganztagsschule.

Seit 2007 fördert die Stadt systematisch auch die Wassergewöhnung in ihren Kindergärten und Grundschulen. Resultat: "Über 90 Prozent der Viertklässler in Hilden können schwimmen", berichtet Ledzbor. Laut DLRG können fast 45 Prozent aller Kinder nach der Grundschule nicht oder nicht richtig schwimmen.

(RP)
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