Hilden Staatsanwaltschaft ermittelt

Hilden · Zwei Einrichtungen der Graf-Recke-Stiftung in Hilden machten in jüngster Zeit Schlagzeilen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter der Jugendeinrichtung Educon wegen des Verdachts der Misshandlung Schutzbefohlener. Der Vorstand der Graf-Recke-Stiftung ging den Vorwürfen sofort nach. Alle Beteiligten wurden von ihrer Arbeit freigestellt und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. "Wir gehen davon aus, dass dies die von uns gewünschte Klärung bringt", sagte gestern Pfarrer Ulrich Lilie, der erst nach diesen Vorkommnissen zum Theologischen Vorstand der Graf-Recke-Stiftung berufen wurde. Educon sei aufgelöst und als neuer Fachbereich "Erziehung und Bildung" unter neuer Leitung neu organisiert worden. Im Herbst plane die Recke-Stiftung gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland eine Fachtagung in Köln, wie Gewalt in der Erziehung verhindert werden könne.

Im Dezember berichtete ein Hilfspfleger über angebliche Missstände in Haus Ahorn – dokumentiert mit 26 Fotos und 176 Videofilmen. Der Medizinische Dienst und die Heimaufsicht des Kreises überprüften daraufhin Haus Ahorn – ohne Beanstandungen. Die Graf-Recke-Stiftung beendete das Arbeitsverhältnis mit dem Hilfspfleger zunächst einvernehmlich, dann durch fristlose Kündigung. Dagegen klagte der Mann vor dem Arbeitsgericht und bekam Recht.

Die Graf-Recke-Stiftung hat Anzeige gegen ihn erstattet wegen Erpressung, unterlassener Hilfeleistung und der Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen.

(RP)
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