Hilden Stadt verdient mit Anteilen 2,5 Millionen

Hilden · Die höchsten Einnahmen erzielte Hilden mit seiner Beteiligung an den Stadtwerken und an der Sparkasse.

 Das Gebäude der Sparkasse an der Mittelstraße wurde vor sechs Jahren eröffnet.

Das Gebäude der Sparkasse an der Mittelstraße wurde vor sechs Jahren eröffnet.

Foto: Staschik Olaf

Die Stadt Hilden ist an mehr als 20 Unternehmen beteiligt. Welche das sind und ob die Stadt damit Geld verdient, ist kein Geheimnis, sondern wird jedes Jahr in einem detaillierten Beteiligungsbericht veröffentlicht. Im Jahr 2015 (das sind die aktuellen Zahlen) hat die Stadt mit ihren Beteiligungen unter dem Strich 2,575 Millionen Euro eingenommen. Das ist deutlich mehr als im Jahr 2014 (2,08 Millionen Euro). Die höchsten Einnahmen erzielte die Kommune mit den Konzessionsabgaben der Stadtwerke Hilden (3,6 Millionen Euro) und der Gewinnabführung der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (520.000 Euro brutto abzüglich Kapitalertragssteuer 82.290 Euro). Die Stadt Hilden Holding hat 31.000 Euro (netto) Gewinn ausgeschüttet.

 Hans-Ullrich Schneider ist Geschäftsführer der Stadtwerke Hilden

Hans-Ullrich Schneider ist Geschäftsführer der Stadtwerke Hilden

Foto: Staschik Olaf

Andere Gesellschaften nehmen wichtige Aufgaben für die Stadt wahr, mit denen sich allerdings kein Geld verdienen lässt. Im Gegenteil: Sie kosten. Ohne einen Betriebskostenzuschuss von 30.000 Euro jährlich wäre beispielsweise die Bildung hoch 3 gemeinnützige GmbH (vormals Jugendwerkstatt) nicht lebensfähig. Das gilt auch für die Stadtmarketing Hilden GmbH, die einen Zuschuss von 250.000 Euro erhält. Bei Zweckverbänden heißt der Zuschuss Verbandsumlage, ist aber im Prinzip nichts anderes. Die Stadt unterstützt die Volkshochschule Hilden-Haan 2015 mit 497.000 Euro jährlich, den Zweckverband Unterbacher See mit 23.000 Euro, den Zweckverband Ittertal mit 13.000 Euro, die Gesamtschule Langenfeld-Hilden mit 501.000 Euro (plus 44.000 Euro Zugang Anteilsrechte und 148.000 Euro Schülerbeförderungskosten).

 WGH-Geschäftsführer Andre von Kielpinski-Manteuffel vor neuen Sozialwohnungen an der Kirchhofstraße.

WGH-Geschäftsführer Andre von Kielpinski-Manteuffel vor neuen Sozialwohnungen an der Kirchhofstraße.

Foto: Staschik Olaf

Andere Gesellschaften können nur deshalb schwarze Zahlen schreiben, weil die Stadt auf eine Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals verzichtet oder sich mit einer kleinen Rendite zufrieden gibt - weil die Unternehmen wichtige Aufgaben für die Gemeinschaft übernehmen. Das trifft beispielsweise auf die städtische Wohnungsbaugesellschaft (WGH) Hilden zu. Sie bewirtschaftet 202 öffentlich geförderte Wohnungen und hat 2015 rund 131.000 Euro in die Instandhaltung investiert. Das Geschäftsjahr 2015 schloss mit einem Überschuss von 269.000 Euro ab.

 Die Seniorendienste sind in städtischer Hand und haben gut gewirtschaftet.

Die Seniorendienste sind in städtischer Hand und haben gut gewirtschaftet.

Foto: RP-Archivfotos. Olaf Staschik

Ähnliches gilt für die gemeinnützigen Seniorendienste Stadt Hilden (273 Mitarbeiter). Die Kommune ist die einzige Stadt im Kreis, die zwei Seniorenheime mit 218 Plätzen, eine Tagespflegeeinrichtung mit zwölf Plätzen, 42 Seniorenwohnungen und 43 Betreute Wohnungen betreibt. 2015 erzielte Geschäftsführer Holger Reinders einen Überschuss von 680.000 Euro. Dabei hätten eine Reihe von Sondereffekten eine Rolle gespielt, so Reinders: "Auch 2016 werden wir Gewinn machen, aber nicht mehr so hoch wie 2015." "Städtische Gesellschaften müssen schwarze Zahlen schreiben, um investieren zu können", betont Kämmerer Heinrich Klausgrete: "Ein Plus-Minus-Null-Geschäftsmodell wäre auf Dauer fatal." Noch mehr als bisher könnten die städtischen Beteiligungen aber kaum zum Haushalt der Stadt beitragen, glaubt Klausgrete.

(RP)
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