Panne in Hilden Stadt "vergisst" Überweisung von 220.000 Euro für Schulessen

Hilden · Im Amt für Schule, Jugend und Sport fallen wichtige Mitarbeiter aus. Personaldezernent Danscheidt: "Wir sind dabei, eine Lösung zu finden."

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses müssen sich am 30. April mit einer überplanmäßigen Ausgabe befassen. Die Mensa des evangelischen Schulzentrums Walder Straße verpflegt mittags auch die Grundschüler der Wilhelm-Hüls-, der Elbsee- und der Adolf-Kolping-Schule sowie die Kinder der städtischen Ferienaktionen. Bei der Prüfung der Jahresabschlüsse stellte sich jetzt heraus, dass die Kosten für die Verpflegung für das letzte Schuljahr 2012/2013 in Höhe von 172.000 Euro nicht an die beauftragte Mensa überwiesen worden sind. Die Zahlungen für die Jahre zuvor und auch für das laufende Schuljahr 2013/14 waren korrekt.

Das ist nicht die erste Panne dieser Art. Bereits im Januar genehmigte der Stadtrat eine überplanmäßige Ausgabe. Die Stadt Hilden hatte vergessen, der Sozialpädagogischen Einrichtung SPE Mühle eine Schlussrate von 48 000 Euro für Trennungs- und Scheidungsberatung zu überweisen.

In beiden Fällen geht es um das Amt für Schule, Jugend und Sport - mit fast 250 Mitarbeitern das größte Amt der Stadtverwaltung. Amtsleiterin Noosha Aubel ist zurzeit in Elternzeit, ihre Stellvertreterin Birgit Schimang ist so schwer erkrankt, dass es ungewiss ist, ob sie ihre Aufgabe wieder übernehmen kann. Als Übergangslösung wurde Ulrich Brakemeier, Sachgebietsleiter des Familienbüros Stellwerk, zum kommissarischen Amtsleiter ernannt. Aubel kehre zum Jahresende an ihren Schreibtisch zurück, erläutert Personaldezernent Norbert Danscheidt.

Aber auch ein Sachbearbeiter im zentralen Haushaltsbereich des Amts für Schule, Jugend und Sport sei seit mehr als einem Jahr erkrankt. Eine Mitarbeiterin aus einem anderen Bereich habe seine Aufgabe erst seit Anfang des Jahres übernommen. "Sie soll dort dauerhaft bleiben", so Danscheidt. "Wir sind dabei, eine Lösung zu finden." Damit sollen weitere Pannen in Zukunft ausgeschlossen werden. Die Stadt werde auf jeden Fall ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Da die Jahresabschlüsse nicht mehr verändert werden können, muss sich die Verwaltung aus formalen Gründen eine "überplanmäßige Ausgabe" vom Rat genehmigen lassen, um die ausstehenden Zahlungen sicherzustellen.

Die SPE Mühle hatte selbst festgestellt, dass noch eine Schlussrate der Stadt Hilden fehlt. Dass der Mensa des evangelischen Schulzentrums 172 000 Euro fehlen, war dort offenbar noch gar nicht aufgefallen. Das benötigte Geld solle durch Minderaufwendungen und Mehrerträge aus dem gleichen "Topf" finanziert werden, erläuterte Kämmerer Heinrich Klausgrete.

(RP)
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