Hilden Stadt will U3-Angebot in West verbessern

Hilden · Der Elternbeirat der Kita Pusteblume und der Bürgerverein West und Unterstadt haben einen Bürgerantrag gestellt.

 Die Kindertageseinrichtung Pusteblume ist die einzige im Westen der Stadt und hat derzeit keine Plätze für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren.

Die Kindertageseinrichtung Pusteblume ist die einzige im Westen der Stadt und hat derzeit keine Plätze für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren steigt und steigt. "Schon jetzt ist eine fast 100-prozentige Nachfrage bei den Zweijährigen zu verzeichnen", berichtet Dezernent Reinhard Gatzke. Bei Kindern von einem bis zwei Jahren soll jedes zweite betreut werden. Deshalb fehlen in Hilden schon bald bis zu 70 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Daher hat die Verwaltung vorgeschlagen, in der auslaufenden Theodor-Heuss-Schule im Norden der Stadt für rund 3,5 Millionen Euro eine Groß-Kita einzurichten.

Jetzt haben sich auch der Bürgerverein Hilden West und Unterstadt und Eltern aus dem Stadtteil zu Wort gemeldet. Sie haben die Einrichtung einer U3-Gruppe beantragt. Ein solches, institutionelles Betreuungsangebot gibt es dort derzeit nicht. Das sei aber notwendig, um die Kindertagesstätte "Pusteblume" und die einzige Schule im Hildener Westen, die Walter-Wiederhold-Grundschule, zu stärken und für die nächsten Jahre nachhaltig zu sichern, argumentieren Stefan Schumacher, Vorsitzender des Elternbeirats der Kita, und Thomas Grünendahl, Vorsitzender des Bürgervereins Hilden-West: "Kinder brauchen beste Bildung und Betreuung in der Nähe ihrer Wohnung." Beide schlagen vor, ob man eine U3-Gruppe nicht im Rahmen eines Betriebskindergartens einrichten und finanzieren könnte. Im Westen der Stadt sitzen zahlreiche Unternehmen und Betriebe.

Die Verwaltung wird ermitteln, ob tatsächlich Bedarf für eine U3-Betreuung im Hildener Westen besteht. Ein Betriebskindergarten sei eine gute Idee, findet Gatzke: "Wir werden Kontakt zu den Unternehmen aufnehmen und auch abfragen, ob sie sich an der Finanzierung beteiligen würden." Eltern und Bürgerverein hatten vorgeschlagen, die U3-Gruppe in der Kita Pusteblume oder einem Anbau unterzubringen. Das klappt nicht, erläutert die Verwaltung. Baulich infrage käme dafür nur das Erdgeschoss. Dort ist eine Kita-Gruppe für Drei-bis Sechsjährige untergebracht. Auf diese 25 Plätze kann nicht verzichtet werden, erläutert der Jugenddezernent. Sonst könne der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz im Viertel nicht mehr erfüllt werden. Die erste Etage des Gebäudes werde vom Offenen Ganztag der Wiederhold-Grundschule genutzt. Ausweichmöglichkeiten seien nicht vorhanden. Auf der zweiten Etage sei ein Mehrzweckraum, der von der Kita und der Schule (sie hat keine Turnhalle) gemeinsam genutzt werde. Falle der weg, verliere die Kita die Betriebserlaubnis.

Somit komme nur ein Anbau mit rund 200 Quadratmetern in Frage. Als Alternative zieht Reinhard Gatzke aber auch die Gründung einer Großtagespflegestelle in angemieteten Räumen (etwa 100 Quadratmeter) mit Außengelände (100 Quadratmeter) in Erwägung. "Das erfordert nicht so hohe Investitionen", weist Gatzke auf einen wichtigen Aspekt hin. Damit könnten bis zu neun Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden.

Derzeit leben im Stadtteil 78 Kinder unter drei Jahren und 65 Drei- bis Sechsjährige. Zwei Tagesmütter bieten sechs mögliche U3-Plätze an. Im Kindergartenjahr 2012/13 suchten drei Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz, im vergangenen Jahr fünf. Nur in einem Fall hätten sich die Eltern für Tagespflegepersonen aus dem Stadtteil entschieden.

(RP)
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