Hilden Stadtarchiv sucht Engstfeld-Bilder

Hilden · Der Kunstmaler lebte in den 1920er- und 1930er Jahren in Hilden.

 Albert Engstfeld. Die Aufnahme entstand 1915 in Brügge.

Albert Engstfeld. Die Aufnahme entstand 1915 in Brügge.

Foto: Wikipedia

Albert Engstfeld (1876-1956) war Kunstmaler. Seine Bilder sind über ganz Europa und bis in die USA verstreut, hat sein Enkel und Nachlassverwalter Dr. Paul A. Engstfeld herausgefunden. Er hat aber auch lokalhistorische Bedeutung für Hilden. Engstfeld hat unter anderem das große Porträt von Wilhelm Fabry gemalt, dem wohl berühmtesten Hildener. "Es war eine Auftragsarbeit der Stadt und hängt heute im Fabry-Museum", weiß Museumsleiter und Stadtarchivar Dr. Wolfgang Antweiler: "Vorlage war ein Kupferstich von 1612. Fabry wird also tatsächlich so (ähnlich) ausgesehen haben." Bekannt sei, dass Engstfeld in Hilden Bilder verkauft habe und teilweise auch Rechnungen mit seinen Bildern bezahlt hat. Antweiler ist sich sicher, dass es in Hildener Familien noch Engstfeld-Bilder in Privatbesitz gibt. Das Stadtarchiv möchte sie ausfindig machen und katalogisieren: "Voraussichtlich wird sich demnächst auch eine Studentin der Kunstgeschichte mit Engstfeld beschäftigen." Albert Engstfeld, geboren in Langenfeld-Richrath, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und lebte mit seiner Frau Maria Hartmann und seiner Tochter ab 1919/20 in Hilden im Kalstert, wo ihnen sein Vater eine Wohnung zur Verfügung stellte. 1933 zog Engstfeld mit seiner Familie in die Heerstraße 22 um. Zwischen 1918 und 1933 entstandenen eine ganze Reihe von Bildern mit Motiven aus Hilden und Umgebung. Es waren ausschließlich Landschaftsbilder. In den 1930er Jahren schuf Engstfeld ein Porträt der Gründerin des Ordens der Franziskanerinnen zu Olpe, Theresia Bonzelt, für die katholische Theresienschule in Hilden. Und ein Porträt des Hildener Bürgermeisters Heitland, das heute noch im alten Rathaussaal hängt. Außerdem erwarb das "Haus Dissmann", damals das "erste Haus am Platz", mehrere Bilder, die vor dem Abriss des Gebäudes Ende der 50er Jahre versteigert wurden. Zum 75. Geburtstag richtete die Stadt Hilden Engstfeld im August 1951 eine kleine Verkaufsausstellung aus. Der Maler starb am 20. April 1956 im St. Martinus Krankenhaus in Richrath. Beigesetzt wurde er in Hilden.

Wer ein Engstfeld-Bild besitzt, wird gebeten, sich im Stadtarchiv per E-Mail unter archiv@hilden.de zu melden. "Es geht nur um eine Dokumentation", betont Antweiler: "Bei vielen Bildern von Engstfeld ist unklar, wo sie abgeblieben sind."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort