Hilden Gemälde weckt Kindheitserinnerungen

Hilden · "Mit 90 habe ich doch eigentlich keine offenen Wünsche mehr", sagt Frieda Kükenhöner. Doch mit diesem Geschenk hat ihre Familie ganz ins Schwarze getroffen. Ein Bild mit einer historischen Ansicht der Eisengasse und Schwanenstraße in Hilden. "Vor ein paar Tagen entdeckte ich es bei einem Aufenthalt im St. Josefs-Krankenhaus." Gesundheits- und Krankenpflegerin Marivi Navas erinnert sich: "Sie hat jedem ihrer Besucher und uns Mitarbeitern Geschichten zu dem Bild erzählt." Tochter Renate Günther plante die Geheimaktion mit: "Wir fragten, ob die Station das Bild gegen eine Spende abgeben würde."

 Von der Station B2 geht das alte Hildener Bild jetzt an Frieda Kükenhöner (l.). Tochter Renate Günther plante die Geheimaktion. Ärztlicher Direktor Dr. Stephan Oehmen übergibt das Gemälde. Rechts Krankenpflegerin Marivi Navas. s

Von der Station B2 geht das alte Hildener Bild jetzt an Frieda Kükenhöner (l.). Tochter Renate Günther plante die Geheimaktion. Ärztlicher Direktor Dr. Stephan Oehmen übergibt das Gemälde. Rechts Krankenpflegerin Marivi Navas. s

Foto: Kplu

"Mit 90 habe ich doch eigentlich keine offenen Wünsche mehr", sagt Frieda Kükenhöner. Doch mit diesem Geschenk hat ihre Familie ganz ins Schwarze getroffen. Ein Bild mit einer historischen Ansicht der Eisengasse und Schwanenstraße in Hilden. "Vor ein paar Tagen entdeckte ich es bei einem Aufenthalt im St. Josefs-Krankenhaus." Gesundheits- und Krankenpflegerin Marivi Navas erinnert sich: "Sie hat jedem ihrer Besucher und uns Mitarbeitern Geschichten zu dem Bild erzählt." Tochter Renate Günther plante die Geheimaktion mit: "Wir fragten, ob die Station das Bild gegen eine Spende abgeben würde."

Zum Glück wusste Dr. Stephan Oehmen, Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Direktor des Hauses, um die Historie des Gemäldes Bescheid: "Der frühere Chefarzt der Abteilung überließ es damals der Station." Ein paar Telefonate später stand fest, das Bild wechselt seinen Besitzer. Gemalt hatte es im Übrigen ein früherer Kunst- und Musiklehrer des Helmholtz-Gymnasiums Hilden im Jahr 1979. Von der Straßenecke im Bild wuchs Frieda Kükenhöner nur zwei Minuten zu Fuß entfernt auf. "Es kommen so viele Erinnerungen hoch, wenn ich das Bild betrachte." In einem Haus am Bildrand wohnte ihr Großonkel. "Ihn haben wir immer gerne besucht, auch weil er uns stets Geld fürs Kino gab", sagt sie mit einem verschmitzten Lächeln. Bei dem Bäcker Vogelsang backte die Familie sonntags immer frisches Brot. "Wir gingen mit dem Teig hin und kamen mit dem fertigen Stuten nach Hause." In einer Wirtschaft gleich um die Ecke feierte sie als 16-Jährige mit der Familie Silvester. "Plötzlich ging die Tür auf, ein junger Mann kam rein und fragte meinen Vater, ob er mit mir feiern dürfe. Mein Vater hat ihn achtkantig rausgeschmissen." Was der Vater nicht wusste, die beiden kannten sich und hatten schon eine Verabredung für den nächsten Tag. "Diesen Mann habe ich dann auch geheiratet." Einschneidende Kindheits- und Jugenderinnerungen vereinen sich in dem Bild für Frieda Kükenhöner. Einen neuen Platz dafür hat sie bereits.

(RP)
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