Vortrag Haaner in den USA bei Medizinkongress

Hilden · Der Haaner Arzt Edwin Bölke war jetzt auf Einladung des amerikanischen Mount Sinai Krankenhauses in New York, das zu den renommiertesten Krankenhäusern der USA gehört, beim jährlichen Symposium auf den Bahamas, um über das deutsche Gesundheitssystem zu referieren.

Der Haaner Arzt Edwin Bölke war jetzt auf Einladung des amerikanischen Mount Sinai Krankenhauses in New York, das zu den renommiertesten Krankenhäusern der USA gehört, beim jährlichen Symposium auf den Bahamas, um über das deutsche Gesundheitssystem zu referieren.

Zuvor hat Edwin Bölke Kuba besucht, um das kubanische Gesundheitssystem persönlich zu evaluieren. Hierbei fiel ihm auf, dass die Bevölkerung trotz einer schwachen Wirtschaft erstaunlich gesund ist und die medizinische Versorgung trotz Mangelwirtschaft funktioniert.

Edwin Bölke berichtet in seinem Vortrag von den Problemen des deutschen Gesundheitssystems. In Deutschland fehlten viele Pflegekräfte - der deutsche Pflegerat schätzt die Zahl auf bis zu 100.000. Ein solches Problem ist in den USA nicht bekannt. Denn in den Vereinigten Staaten werden die Pflegekräfte deutlich besser bezahlt und ihr Ansehen ist sehr hoch. Als weiteres Problem nannte Bölke die unzureichende Prävention in Deutschland. Obwohl Deutschland eines der fortschrittlichsten Länder der Erde ist (Platz 4 humaner Entwicklungsindex) ist, liegt die Lebenserwartung deutlich schlechter als in vielen anderen europäischen Ländern. Einer der Gründe ist das Übergewicht der Bevölkerung. Deutschland ist hier Spitzenreiter in Europa. Knapp 60 Prozent aller Frauen sind übergewichtig, davon rund 35 Prozent sogar fettleibig. Bei den Männern bietet sich ein noch schlechteres Bild: über 70 Prozent sind übergewichtig, mehr als 50 Prozent fettleibig. Die europaweit geringsten Gewichtsprobleme gibt es bei den Frauen in Lettland (knapp 20 Prozent Übergewicht, nur 3 Prozent fettleibig) und bei den Männern in Estland (etwa 15 Prozent übergewichtig, knapp 2 Prozent fettleibig). Bölke berichtet deshalb in seinem Vortrag, dass das deutsche Gesundheitswesen dringend eine Reform der Pflege benötigt und die Prävention verbessern muss.

(RP)
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