Unterwegs Haaner Ökumene auf Luthers Spuren unterwegs

Hilden · Von Gundel Seibel

Die Pfarrerinnen Gabriele Gummel von der evangelischen Kirchengemeinde Haan und Ute Melchior-Giovannini vom Seniorennetzwerk "Wir sind Haan" luden ein zur Spurensuche auf Martin Luthers Reformation vor beinahe 500 Jahren. 42 katholische und evangelische Christen folgten ihrem Aufruf. Unter den Bus-Reisenden in die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt befanden sich auch Pfarrer Kurt-Eugen Melchior und der Kreuzherren-Pater Chris Aarts. Mit derart geistigem Beistand ausgestattet erlebte die Gruppe eine gewaltige Informationsflut über Reformation, das Leben Martin Luthers und seiner Frau Katharina Bora sowie den damaligen Wegbegleitern, wie Lucas Cranach oder Philipp Melanchthon. Die Reise ging von Eisenach, Erfurt, Naumburg, Leipzig über Wittenberg bis Eisleben und Mansfeld. Gelegenheiten zu Gottesdiensten im Augustiner-Kloster Erfurt und in Torgau gab es.

Die Thomaskirche in Leipzig war indes für die katholischen Kirchentags-Besucher reserviert, der gerade in Leipzig stattfand. Aber dafür konnte die sprichwörtliche Lebensfreude von Martin Luther in Auerbachs Keller mit thüringischer Roulade und Bier nachempfunden werden. Beim Besuch der Schlosskirche in Wittenberg wurde die Frage, ob die 95 Thesen Martin Luthers tatsächlich an dieser Kirchentür angeschlagen worden waren oder an die der Stadtkirche, eigentlich wieder nebensächlich.

Mit Hilfe der umfangreichen Informationen versuchte die Haaner Gruppe, sich in die mittelalterliche Glaubenswelt zu versetzen und die Forderungen des zunächst tiefgläubigen Mönchs und späteren Reformators an die katholische Kirche von damals zu verstehen. In abendlichen Gesprächen wurden die Gedanken aufgearbeitet und auf gegenwärtige Probleme in den katholischen und evangelischen Kirchen übertragen.

Pater Chris Aarts ermahnte die Haaner Christen, die verbindenden Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen zu sehen und gemeinsam in die Zukunft zu schauen. Die Herzlichkeit der Verabschiedung am Ende der sechstägigen Reise jedenfalls zeugte von beeindruckendem "Wir-Gefühl" der Haaner.

In etwa drei Wochen treffen sich die Reisenden zu einem Gedanken- und Erinnerungsaustausch im Gemeindezentrum Flemingstraße.

Und am 31. Oktober, so haben Ute Melchior-Giovannini und Kurt-Eugen Melchior angeboten, wird in der Haaner evangelischen Kirche ein Reformationsgottesdienst gefeiert, den einige Luther-Reisenden mit gestalten werden.

(gund)
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