Ehrensache Jakob-Litsch-Preis an Wolfgang Niederhagen

Hilden · Von Gundel Seibel

 Der Haaner Maler Wolfgang Niederhagen wurde mit dem Jakob-Litsch-Preis ausgezeichnet. Im Hintergrund ein großes Bild von Anni Litsch, das Niederhagen nach einem Foto malte.

Der Haaner Maler Wolfgang Niederhagen wurde mit dem Jakob-Litsch-Preis ausgezeichnet. Im Hintergrund ein großes Bild von Anni Litsch, das Niederhagen nach einem Foto malte.

Foto: Staschik

Wolfgang Niederhagen - der große Haaner Künstler mit Heimat- und Weltblick - ist mit dem Jakob-Litsch-Preis der Haaner Heimatfreunde und der Stadt-Sparkasse Haan ausgezeichnet worden.

Die fünfte Verleihung dieses Preises zur Würdigung von Haaner Bürgern zur Pflege von Brauchtum und Mundart trifft genau den Richtigen. Denn Wolfgang Niederhagen hat in seinem langen Künstlerleben viele Bilder gemalt, die Szenen aus der heimischen Arbeitswelt und des Brauchtums widerspiegeln. Er hat Bücher geschrieben, die von seiner Kindheit vor dem II. Weltkrieg in Unterhaan berichten. Und er hat den Brunnen am Neuen Markt konzipiert und gestaltet. "Bilder, Bücher, Brunnen" nannte Wolfgang Pohler, der Vorsitzende der Haaner Heimatfreunde, den Haaner Aktionsradius von Wolfgang Niederhagen in seiner Laudatio. Die Malschule der Niederhagens, die ungezählte Haaner besucht haben, sei ebenfalls Bestandteil dieser Heimatverbundenheit. Udo Vierdag, Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse Haan, sagte, Niederhagen habe sich um die Stadt Haan verdient gemacht. Die Heimatfreunde-Ehrung ist verbunden mit einem Geldbetrag von 1000 Euro, den die Sparkasse stiftet.

"Natürlich geehrt" fühle er sich, sagte der Preisträger in seinen Dankesworten zur Feierstunde in den Sparkassen-Räumen. Ihn verbinde mit seiner Stadt die Liebe zur Natur, zur Stadt, zur Heimatsprache. "Ob ich den Preis verdient habe, weiß ich nicht", fügte Niederhagen hinzu. Und zu den aus dem feierlichen Anlass musizierenden Kindern der Musikschule sagte er: "Danke, weiter üben, war noch nicht perfekt." Den Haaner Unternehmer Jakob Litsch (Jahrgang 1887) habe er als junger Graveur noch persönlich kennen gelernt. In der Maschinenbaufirma Litsch & Stuffmann an der Böttingerstraße habe Litsch, der bei der Arbeit stets einen grauen Kittel getragen habe, die Besucher oft persönlich begrüßt. Der junge Niederhagen musste die gefertigten Gravurplatten vorzeigen, sie wurden vom Chef begutachtet und die Rechnung durfte geschrieben werden.

Im Sparkassen-Festraum hingen zu dieser Feierstunde drei große Bilder von Wolfgang Niederhagen. Zwei davon gehören der Sparkasse, die Direktor Horst Anders 1985

gekauft hatte. Sie zeigen Schleifer bei der Arbeit an unterschiedlichen Schleifsteinen. Normalerweise hängen die Bilder in der Sparkassen-Vorstandsetage. Das dritte Bild zeigt Anni Litsch, die Schwester von Jakob Litsch, die beim Unternehmer im Haus Stöcken 1 lebte. Portraitieren durfte Niederlagen die alte Dame nicht. Für solche Ideen hatten weder Jakob noch Anni Verständnis. Er solle lieber junge Frauen malen, meinte Jakob Litsch. Später habe er Anni Litsch mit Hilfe eines Fotos dann doch noch gemalt. Zu Augen bekommen habe sie dieses Bild nie. Die Schönheit ihres eigenen alten Gesichts hätte sich ihr wohl auch nicht erschlossen, vermutet Wolfgang Niederhagen. Das Bild ist in seinem persönlichen Besitz. Die Glückwünsche von Rat und Verwaltung überbrachte Klaus Mentrop, 1. Stellvertretender Bürgermeister. Die mitgebrachten Blumen überreichte er Ehefrau Karin Niederhagen.

(gund)
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