Hilden Stadtwerke halten ihre Preise stabil

Hilden · Im kommenden Jahr bleiben alle Tarife für Strom, Gas und Wasser unverändert.

Viele Verbraucher in Deutschland müssen 2017 mit höheren Strompreisen rechnen, melden die Internet-Portale Verivox und Check24. Unter anderem steigen beim Strom die Abgaben und Umlagen (etwa für Erneuerbare Energien) um etwa 0,75 Cent pro Kilowattstunde. Die Stadtwerke Hilden halten alle Preise für Strom und Gas konstant, teilte gestern Geschäftsführer Hans-Ulrich Schneider mit. "Anders als andere Versorger haben wir den Preis für Strom bereits 2015 und für Gas zu Anfang 2016 gesenkt", betont Vertriebsleiter Oliver Schläbitz: "Die Stadtwerke Hilden geben die Erhöhung der EEG-Umlage beim Strom nicht an ihre Kunden weiter." Bei einem Verbrauch von 3600 Kilowattstunden pro Jahr (Grundversorgung) zahlt der Kunde der Stadtwerke Hilden 1041,48 Euro. Bei einem Verbrauch von 1200 Kilowattstunden 403,15 Euro (Stand: 11.11.2016) Das ist günstiger als der Durchschnittspreis in Nordrhein-Westfalen (1100,20 Euro für 3600 kW/h, 434,09 Euro für 1200 kW/h), wie ein Vergleich der Verbraucherzentrale zeigt. "In Hilden bekommen Viel- und Wenigverbraucher den gleich günstigen Preis", betont Schneider. Bei anderen Versorgern profitierten nur Vielverbraucher von günstigen Preisen.

Beim Gas hätten die Stadtwerke Hilden die gesunkenen Einkaufspreise bereits zum Jahresanfang an ihre Kunden weitergegeben, erläutert der Geschäftsführer: "Mit unserem Tarif liegen wird deutlich unter NRW-Durchschnitt im günstigen Bereich." 20.000 Kilowattstunden Gas (Grundversorgung) kosten bei den Stadtwerken 1295,48 Euro. Als Durchschnittspreis ermittelte die Verbraucherzentrale 1487,70 Euro (Stand: 11.11.2016). Für 12.000 kWh Erdgas berechnen die Stadtwerke Hilden 823,29 Euro. Der Mittelpreis im Land liegt bei 945,06 Euro.

Beim Trinkwasser führen die Stadtwerke ab 1. Januar 2017 ein neues Tarifmodell ein. Es besteht wie beim Strom aus einem Grundpreis und einem Mengenpreis. Bislang richtete sich der Wasserpreis allein nach der gelieferten Menge. Mit dem neuen "Systempreis" zahlt der Kunde für den Unterhalt und Betrieb des Trinkwassernetzes. Im Gegenzug wird der Mengenpreis gesenkt. "Die Umstellung ist der Landeskartellbehörde NRW abgestimmt und erfolgt ohne Erhöhung der Preise", erläutert Schneider: "Wir verdienen mit dem neuen Tarifmodell nicht mehr Geld. Wir haben nur das Geld sicher, dass wir zum Betrieb des Wassernetzes brauchen." Be- und Entlastungen ließen sich mit dem strukturellen Änderung des Tarifmodells (Systempreis und Mengenpreis machen jeweils 50 Prozent vom Gesamtpreises aus) nicht vermeiden, räumt Oliver Schläbitz ein: "Tendenziell werden Familien in Mehrfamilienhäusern entlastet." In einer Modellrechnung zahlt ein Kunde mit einem Verbrauch von 100 Kubikmetern Trinkwasser (Einfamilienhaus) heute 203,35 Euro. Ab 2017 steigt der Preis auf 224,37 Euro: macht 1,75 Euro im Monat mehr. Ein Acht-Familienhaus (590 Kubikmeter Verbrauch) wird um 6,55 pro Monat entlastet. Schneider: "Auch mit dem neuen Tarifmodell zählen wir zu den günstigsten Wasserversorgern in der Region."

(RP)
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