Hilden Stadtwerke: Hilden kauft Anteile zurück

Hilden · Zum 1. November kauft die Stadt die Hälfte der 2008 an die Stadtwerke Düsseldorf verkauften Anteile zurück.

 Hilden ist mit der strategischen Partnerschaft mit den Stadtwerken Düsseldorf bisher gut gefahren, sagt Hans-Ullrich Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke Hilden. Auch die Düsseldorfer stimmten im Juli vergangenen Jahres für die Verlängerung seines Vertrages um weitere fünf Jahre.

Hilden ist mit der strategischen Partnerschaft mit den Stadtwerken Düsseldorf bisher gut gefahren, sagt Hans-Ullrich Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke Hilden. Auch die Düsseldorfer stimmten im Juli vergangenen Jahres für die Verlängerung seines Vertrages um weitere fünf Jahre.

Foto: Olaf Staschik

Vor sieben Jahren verkaufte Hilden 49,9 Prozent seiner Stadtwerke an die Stadtwerke Düsseldorf. Zum 1. November kauft die Stadt Hilden Holding 25 Prozent davon zurück. Die Stadtwerke Düsseldorf halten dann noch 24,9 Prozent, die Stadt Hilden Holding 75,1 Prozent. Über den Kaufpreis wollten beide Gesellschafter gestern nichts sagen. Der Wert sei über ein gemeinsames Gutachten ermittelt worden, erläuterten Bürgermeisterin Birgit Alkenings und Rainer Pennekamp, Vorstandsmitglied der Stadtwerke Düsseldorf. Man sei sich ohne Probleme schnell einig geworden. 2008 hatten die Stadtwerke Düsseldorf rund 52 Millionen Euro für 49,9 Prozent der Anteile gezahlt.

Die strategische Partnerschaft der Stadtwerke Hilden und der Stadtwerke Düsseldorf soll fortgesetzt werden, betonten sowohl Alkenings als auch Pennekamp. Grund für den Anteile-Rückkauf seien gesetzliche Vorgaben. Netz und Vertrieb müssen danach ab einer bestimmten Größe (mehr als 100 000 Strom- und Gaszähler) getrennt werden. Die Düsseldorfer Zähler würden dabei in Hilden mitgezählt. Durch die Verminderung des Düsseldorfer Anteils könne dies vermieden werden. "Die Gründung einer Netzgesellschaft kostet Millionen", sagte die Bürgermeisterin: "Das sind Kosten, die wir uns beide sparen wollten." Die Partnerschaft mit den Stadtwerken Hilden habe in den vergangenen sieben Jahren "gut und konfliktfrei funktioniert", unterstrich Pennekamp: "Und zwar auf Augenhöhe."

Den Verkaufserlös wollen die Stadtwerke Düsseldorf in die Finanzierung ihres Unternehmens stecken. Im nächsten Jahr soll das neue Gaskraftwerk mit Kraft-Wärme-Koppelung auf der Lausward ans Netz gehen. Es könnte im Falle eines Black-Outs (Netzüberlastung) über Benrath auch Hilden mit Strom versorgen. Stadtkämmerer Heinrich Klausgrete, zugleich auch Geschäftsführer der Stadt Hilden Holding, hatte kein Problem, den Kaufpreis für den Anteile-Rückkauf auf den Tisch zu legen. Denn der Großteil des Erlöses aus dem Anteileverkauf von 2008 ist nicht ausgegeben und "verfrühstückt", sondern sicher angelegt worden. Aktuell sind die Zinsen historisch niedrig. Deshalb könnte Hilden mit dem Rückkauf eine höhere Rendite erzielen als mit einer sicheren Geldanlage. "Aber nur, wenn die Stadtwerke Hilden weiter so gut laufen wie bisher", schränkte Alkenings ein. Die Stadtwerke Hilden und ihr Düsseldorfer Partner arbeiten auch beim Ausbau erneuerbarer Energien zusammen. Beide haben sich an Windkraftanlagen beteiligt, aber nicht am Standort Hilden, weil dies hier nicht wirtschaftlich ist, erläutert Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider: "Dafür steht bis 2020 noch ein niedriger zweistellige Millionenbetrag zur Verfügung."

Strom und Gas seien bei den Stadtwerken Hilden günstig, sagte Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Der kommunale Versorger werfe Gewinne ab. Das zeige, wie sich die - anfangs kontrovers diskutierte - strategische Partnerschaft mit den Stadtwerken Düsseldorf bewährt habe.

(RP)
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