Hilden Städte setzen auf moderne LED-Technik

Hilden · Immer mehr Straßenlaternen leuchten durch LEDs. Die flächendeckende Umrüstung wird aber noch Jahre dauern.

 Peter Drösser zeigt Bauteile für die Straßenbeleuchtung in Monheim. Links ist die alte Technik zu sehen, in der Hand hält er eine LED-Leuchte. Doch die LED-Technik hat längst noch nicht überall Einzug gehalten.

Peter Drösser zeigt Bauteile für die Straßenbeleuchtung in Monheim. Links ist die alte Technik zu sehen, in der Hand hält er eine LED-Leuchte. Doch die LED-Technik hat längst noch nicht überall Einzug gehalten.

Foto: RALPH MATZERATH

In einem unscheinbaren Nebenraum der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung (MEGA) ist das "Reich der Lampen" versteckt. So nennt jedenfalls Elektriker Peter Drösser den Lagerraum neben der hauseigenen Werkstatt, in dem unzählige Leuchtmittel und deren Ersatzteile lagern - wahlweise in Pilz-, Zylinder-, oder Kugelform. In vielen sind LEDs als Leuchtmittel verbaut. Mittelfristig werden sie die Natriumdampflampen ersetzen, die im Moment noch einen Großteil der Straßenlaternen in Monheim zum Strahlen bringen.

"LED-Technik ist die Zukunft", ist sich Drösser sicher. Gegenüber der bisherigen Leuchtmittel seien die Leuchtdioden in vielerlei Hinsicht im Vorteil: "Sie verbrauchen weniger Strom, sind nicht so wartungsintensiv und haben eine hohe Leuchtkraft und Lebensdauer", meint der Elektroniker Das haben auch die Städte im Südkreis erkannt. In den Rathäusern wird die Umrüstung vorangetrieben - allerdings mit sehr unterschiedlichem Tempo.

Langenfeld

In Langenfeld ist der Anteil an LEDs ebenfalls noch relativ niedrig. Insgesamt 7021 Leuchtstellen gibt es laut Wolgang Honskamp, Referatsleiter für Umwelt, Verkehr und Tiefbau im Langenfelder Rathaus. Nur knapp drei Prozent davon leuchtet mit LEDs. "Wir haben vor knapp 25 Jahren flächendeckend Energiesparleuchten in der Stadt verbaut", sagt der 60-Jährige. "Wenn davon welche ersetzt werden müssen, kommt inzwischen auch LED-Technik zum Einsatz - und vor allem auch in Neubaugebieten."

Um allerdings komplett auf die Dioden umzurüsten sei ein hoher Millionenbetrag notwendig. "Das geht nur Stück für Stück", meint Honskamp. "Aber es ist keine Frage, dass LED-Technik viele Vorteile hat." An Bogenstraße, Hans-Sachs-Weg, Kaisersbusch und teilweise in der Innenstadt seien demnach bereits die modernen Leuchten verbaut. Bis das in der ganzen Stadt der Fall sein wird, könnten laut Honskamp auch noch rund 30 Jahre vergehen. "Das ist ein langfristiges Projekt", betont der Referatsleiter.

Hilden

"Calla" heißt das Laternenmodell, das die Hildener Innenstadt künftig ins rechte Licht rücken soll. Ab 2016 sollen sie alle Leuchten in der City ersetzen. Die Umrüstung kostet rund 533 000 Euro. Kämmerer Heinrich Klausgrete verspricht sich durch die im Vergleich zu den bisherigen Modellen deutlich robusteren und wirtschaftlicheren Leuchten eine Ersparnis von rund 70 000 Euro alleine an Stromkosten - pro Jahr.

Viel länger hätte sich der Stadtrat mit seiner Entscheidung für die Umrüstung allerdings auch nicht Zeit lassen können. Denn für die etwa 1000 in die Jahre gekommenen Quecksilberdampfleuchten, die ein knappes Fünftel der rund 5200 Straßenlaternen in Hilden ausmachen und auch in der Fußgängerzone im Einsatz sind, gibt es in Kürze keine Ersatzleuchtmittel mehr. Sie sollen daher möglichst schnell durch LED-Lampen ersetzt werden.

Die kommunale Straßenbeleuchtung in Hilden wird nicht von der Stadt selbst, sondern in deren Auftrag von den Stadtwerken betrieben, unterhalten und gewartet. Der entsprechende Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Das Vergaberecht verbietet eine einfache Verlängerung. Die Stadt Hilden muss den Kontrakt europaweit neu ausschreiben. Betrieb, Unterhalt und Modernisierung soll auch der künftige Vertragspartner im Auftrag der Stadt übernehmen. Die Stadtwerke werden sich an der Ausschreibung beteiligen, bestätigte Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider. Ob sie den Zuschlag bekommen, ist offen.

Haan

Auch in Haan stehen bereits einige LED-Lampen übers Stadtgebiet verteilt - allerdings ohne Aufsehen zu erregen. "Wir haben probeweise einige Modelle aufgestellt, um zu sehen, wie die Bürger reagieren", erzählt Helga Frehoff von der Straßenverkehrsbehörde. "Allerdings hat das kaum einer bemerkt." Ein Standort sei beispielsweise an der Mittelstraße in Höhe des kleinen Brunnens.

In Zukunft soll der Anteil der LEDs an den rund 3100 Straßenleuchten in der Stadt Haan weiter steigen, heißt es aus dem Rathaus . Zuständig sind für die Umstellung ab Januar die Stadtwerke in Kooperation mit dem Vertragspartner Westnetz, einer RWE-Tochter. Die Vereinbarung ist noch frisch. "Wir testen derzeit, welches das beste Modell ist", berichtet Frehoff. "Wenn diese Phase abgeschlossen ist, rüsten wir unsere Straßenlaternen entsprechend um."

(RP)
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