Hilden Städtepartnerschaft mit Nové Mesto lebt auch von schönen Erinnerungen

Hilden · "Wir können stolz sein, dass wir damals kleine Löcher in den Eisernen Vorhang gebohrt haben." Mit diesen Worten empfing Bürgermeisterin Birgit Alkenings am Samstag eine Delegation aus Nové Mesto.

Schließlich galt es, 25 Jahre Partnerschaft mit der tschechischen Stadt an der Mettau zu feiern. Vor 40 Gästen ließ Ex-Bürgermeister Günter Scheib die Geschichte dieser Städtepartnerschaft Revue passieren, was dank der perfekten Übersetzung von Vera Prokyskova bestens gelang.

Sie selbst ist ein gutes Beispiel für gelungenen Austausch: "Ich war 1992 das erste Mädchen aus Nové Mesto, das hier als Au Pair arbeitete", erzählt sie. Bei Dr. Hans Günter Eckerth, einem der Gründerväter dieser Städtefreundschaft, habe sie damals Deutsch gelernt. Heute gehört sie zum Partnerausschuss, der die stellvertretende Bürgermeisterin Nové Mestos, Bronislava Malijovská, an die Itter begleitet hat. Prokyskova war schon vor acht Jahren als Bürgermeisterin hier und lobt die Hildener Gastfreundschaft, besonders aber Günter Scheib, der ihr immer mit offenen Armen begegnet sei.

Begonnen hatte die Partnerschaft beider Städte am 11. September 1989 mit der offiziellen Vertragsunterzeichnung, die am 27. Februar 1990, nach dem Ende des Kommunistischen Regimes, noch einmal wiederholt wurde. Auch nach der Spaltung der Tschechoslowakei blieb die laut Scheib "Partnerschaft als Instrument der Aussöhnung" erhalten. Es gelte, diese Freundschaft zu bestätigen und in Zukunft auch junge Menschen dafür zu begeistern. Regelmäßiger Kulturaustausch, etwa durch Ausstellungen oder Chorreisen, Programme, in die Senioren- und Behindertenbeirat mit einbezogen werden, Kreativtage aber auch Hilfsprojekte prägten die vergangenen Jahre.

Einen Besuch von Itterstädtern anlässlich des Partnerstadt-Jubiläums in Nove Mesto gab es bereits. Nun war es an Birgit Alkenings sich zu bedanken: Mit einer eigens angefertigten Tafel, auf der beide Stadtwappen glänzen. Für die Delegierten gab es kleine gravierte Schilder auf Holz. Kollegin Bronislava Malijovská überreichte der Kollegin schmunzelnd eine "Zauberglocke", die angeblich Probleme löst.

Václav Böhm, tschechischer Stadtvertreter der ersten Stunde, erinnert sich noch an ein anderes Geschenk: "Ich war bis 1991 noch nie im Westen gewesen. Dann haben wir hier unter anderem das Waldbad besichtigt und hatten keine Badehosen mit. Die wurden dann von der Stadt für die zehnköpfige Delegation spendiert".

(RP)
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