Hilden Starke Frauen geben was auf die Ohren

Hilden · Am 8. Januar startet die neue Club-Konzert-Reihe "Blue Monday" von Axel Fischbacher.

Sie sind 2018 in Hilden zu Gast: Christine Corvisier (l.), Inga Lühning (rechts oben) und Elisabeth Lohninger. Im Abo kosten die elf Konzerte nur 80 Euro, sonst zehn Euro pro Konzert. Abos gibt es an der Abendkasse des Blue Monday.

Sie sind 2018 in Hilden zu Gast: Christine Corvisier (l.), Inga Lühning (rechts oben) und Elisabeth Lohninger. Im Abo kosten die elf Konzerte nur 80 Euro, sonst zehn Euro pro Konzert. Abos gibt es an der Abendkasse des Blue Monday.

Foto: Jazzklub/Veranstalter

"Jazz ist eine große Nummer in Hilden", sagt Kulturamtsleiterin Monika Doerr. Sie hat recht. Seit 22 Jahren stellt Peter Baumgärtner die Hildener Jazztage auf die Beine, eine große Leistung angesichts von so viel übermächtiger Konkurrenz in benachbarten Großstädten wie Düsseldorf und Leverkusen.

Das private Kunst- und Kulturzentrum QQTec von Helmut und Ingetraut Stein holt regelmäßig herausragende Jazzmusiker nach Hilden. Bei "Summerjazz" geben Spitzenmusiker ihre Erfahrungen als Dozenten weiter.

Und dann gibt es da noch die Club-Konzert-Reihe "Blue Monday" von Axel Fischbacher. Bekannte Jazz-Musiker der deutschen und europäischen Szene werden für die Auftritte zusammengestellt und spielen dann - ohne Probe - erstmals miteinander. Selten haben Zuschauer sonst die Möglichkeit, gestandene Profi-Musiker in einer echten Jam-Session zu erleben. "Die Chance besteht darin, dass auch mal was schief geht", meint Fischbacher: "Alles ist echt und passiert live auf der Bühne. Die Musiker lernen sich erst im Konzert kennen."

Und das Wichtigste ist: Alle diese Akteure machen sich nicht gegenseitig Konkurrenz oder neiden sich ihren Erfolg, sondern ziehen an einem Strang. "Jazz ist in Hilden eine erfolgreiche Marke, weil echte Könner das in die Hand genommen haben", meint Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand. Axel Fischbacher gibt das Kompliment zurück: "Im Vergleich zu anderen Städten läuft die Zusammenarbeit mit Kulturamt und Stadtmarketing in Hilden wirklich sehr gut. Und das schon seit mehr als zehn Jahren. Die Förderer und Unterstützer lassen die Macher machen - ein Glücksfall."

Auch bei seinem neuen Programm 2018 will Fischbacher seinem bewährten Konzept treu bleiben: "Kein Dixieland, kein Free-Jazz, keine Blues-Bands: Wir orientieren uns am Main-Stream à la New York, nicht an der deutschen Club-Szene." Der Anteil der Musikerinnen sei in den vergangenen Jahren gewachsen. Mit Inga Lühning (Vocals) hat er eine Ausnahme-Künstlerin zum Auftakt am 8. Januar 2018 eingeladen. Sie bringt ihren Mann Marcus Möller (Drums) mit. André Nendza (Bass) steuert den Hildener Part bei.

Christine Corvisier ist eine "Weltklasse"-Saxophonistin, schwärmt Fischbacher. Sie spiele inzwischen fest in der Combo von TV-Satiriker Jan Böhmermann und bringt am 2. April Reza Askari (Bass) und Niklas Walter (Drums) mit nach Hilden.

"Für mich ist Sandra Hempel die beste Gitarristin Deutschlands", freut sich Guitar-Man Fischbacher ganz besonders auf das Konzert am 14. Mai mit Jocha Oetz (Bass) und Ralf Gessler (Drums). Hempel sei inzwischen von der NDR Big-Band fest verpflichtet worden.

Mit Martin Sasse komme am 22. Januar einer der professionellsten Pianisten nach Hilden. Auch sein Kollege Peter Ortmann (5. Februar) sei ein Virtuose: "Er kommt wie ich aus Lübeck und hat das Bundesjazzorchester mit gegründet." Matthias Klause-Gauster sei ebenso ein sehr guter Pianist und organisiert - wie Fischbacher - eine Konzertreihe in Bielefeld. Was die Ostwestfalen drauf haben, ist am 19. Februrar im "Blue Note" zu hören.

Klaus Fey (Saxophone) betreibt einen Jazz-Club im Bremen und bringt am 5. März David Jehn (Bass) und Wolfgang Ekholt (Drums) mit zur Jam-Session nach Hilden. Sebastian Gahler ist "Düsseldorfs Vorzeige-Pianist" und am 19. März in Hilden zu hören. Mit dabei hat er neben Rainer Wind (Bass) auch Andy Pilger, den Chef-Drummer des "Starlight Express". Sängerin

Elisabeth Lohninger tritt am 16. April mit ihrem Mann Walter Fischbacher (Piano) sowie Julia Hofer (Bass) und Richard Münchhoff (Drums) im "Blue Note" auf. Für den World Jazz Day am 30. April stellt Fischbacher eine internationale, siebenköpfige Band zusammen. Sie wird nicht im "Blue Note", sondern einer anderen Location zusammen mit Herbie Kopf (Bass) auftreten. Mehr will Axel Fischbacher noch nicht verraten. Aber klar ist: "Es wird eine sehr spannende Sache."

Zu den Hildener Jazztagen steht Axel Fischbacher am 1. Juni mit seiner eigenen Band (Denis Gäbel (Saxophon), Matthias Bergmann (Flügelhorn), Nico Brandenburg (Kontrabass), Tim Dudek (Drums) auf der Bühne. Der "Blue Monday" findet dann nicht an einem Montag, sondern an einem Freitag statt. Weitere Infos unter www.jazzmonday.de. Dort können Fans auch einen Newsletter abonnieren - ohne Werbung. Sie werden dann automatisch zwei bis drei Tage vor den Konzerten informiert.

(cis)
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