Hilden/Langenfeld Steilmann-Pleite: "Kapalua"-Boutiquen schließen

Hilden/Langenfeld · Die Steilmann-Pleite wirkt sich auch im Kreis Mettmann aus. Denn es machen auch die Boutiquen "Apanage" und "Kapalua" dicht. Kapalua und Apanage sind Marken der seit April insolventen Steilmann-Gruppe. Und auch das Tochter-Unternehmen, die Apanage Fashion Group, stellte nach Steilmann wegen Zahlungsunfähigkeit im April einen Insolvenzantrag. Der Ausverkauf läuft bereits, satte Rabatte locken viele Kundinnen an. Derzeit verkaufen sie das Sortiment mit Nachlässen von 70 Prozent. T-Shirts, Röcke, Kleider, Hosen und Jacken sind zum Schnäppchen-Preis erhältlich. So geben sich in den beiden Langenfelder Boutiquen in den Marktarkaden die Kundinnen die Klinke in die Hand: Sie sind auf Schnäppchenjagd. Für die 47-jährige Filialleiterin ist das allerdings keine Grund zu jubeln: "Das tut schon irgendwie weh", sagt sie. Denn Ende August wird sie arbeitslos sein, ebenso wie ihre fünf Mitarbeiterinnen.

Wie es um die Mitarbeiter der Kapalua-Filiale in der Hildener Bismarkpassage steht, dazu gibt es derzeit noch keine offizielle Auskunft. Aber "die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Storeleiterin Milena Müller, die das Geschäft mit einer Aushilfe betreibt. "Es war ein besonderer Laden", schwärmt sie - auch jetzt noch, wo er in den letzten Zügen liegt, berät sie ihre Kunden ehrlich und persönlich. Ein Nachfolger steht nach Aussage des Immobilienverwalters der Bismarck-Passage, Oliver Vennedey, bereits fest: Das Modegeschäft "Aust" wird die Räume "relativ nahtlos" übernehmen.

In Langenfeld betreut das Maklerbüro Guido Boes die Immobilie. "Es handelt sich um zwei Objekte", sagt Christian Schatz vom Büro Boes. Im Angebot seinen einmal 100 und einmal 135 Quadratmeter. "Die beiden Ladenflächen in 1a-Lage können auch zusammengefasst werden. Da sind wir flexibel", so der Makler. Er hofft, bald eine Nachmieter zu finden. "Das kann ein wenig dauern", so Schatz. Ein Neuanfang sei immer auch mit einem gewissen Kapitalaufwand verbunden.

Das bestätigt Citymanager Jan Christoph Zimmermann. "Es gibt bereits Interessenten", sagt er, wird aber nicht konkret. Er geht davon aus, dass ein neuer Mieter frühestens im Herbst Einzug halten wird, um später das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen.

(RP)
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