Hilden Strickpullover statt Handschellen

Hilden · Bei der Aktion "Hilden wärmt" löst Polizeichef Frank Bauernfeind seine verlorene Wette ein - und verkauft Gestricktes für den guten Zweck.

 Polizeichef Frank Bauernfeind löst seine verlorene Wette ein. Seine Mutter Ursula Bauernfeind entscheidet sich schließlich für eine Mütze.

Polizeichef Frank Bauernfeind löst seine verlorene Wette ein. Seine Mutter Ursula Bauernfeind entscheidet sich schließlich für eine Mütze.

Foto: Staschik, Olaf (ola)

"Für den guten Zweck stelle ich mich doch gerne zur Verfügung." Frank Bauernfeind, Leiter der Hildener Polizei, stand am Samstag auch bei sieben Grad und frischem Wind vor dem Bürgerhaus an der Mittelstraße, um seine verlorene Wette einzulösen. Konkret, die vielen gestrickten und gehäkelten Handarbeiten, die dem "Stellwerk" in den vergangenen Monaten und Wochen gespendet wurden, an den Mann oder die Frau zu bringen.

Gesammeltes Strickzeug von mehr als 150 Kilo hatte das Gewicht des groß gewachsenen Polizeichefs bei der öffentlichen Wiege-Aktion vor 14 Tagen bei weitem getoppt - zusammen mit allem, was zur Dienstausrüstung gehört, hatte Bauernfeind beim Wiegetermin knapp 105 Kilo auf die Waage gebracht.

Nun lockte ein flauschiges Angebot an selbst gemachten Mützen in allen Farben, Schals in allen Längen, Pullovern in allen Größen auf der Mittelstraße zum Kauf. "Es kommen auch erstaunlich viele Kinder und Jugendliche an den Stand.", strahlte Bauernfeind, dessen eigene Kinder im Alter von 10, 14 und 18 Jahren ebenso zu den Kunden gehörten, wie deren Freunde. "Selbststrick ist nach wie vor in", bestätigte auch Kirsten Max vom "Stellwerk"-Team.

Schon zum vierten Mal machte das Büro für Familie und Bildung mit der Aktion "Hilden wärmt" auf sich aufmerksam. Mit dem Geld, das durch den Verkauf der Handarbeit vieler Spender eingenommen wird, soll ein Kino-Besuch für 400 Grundschulkinder finanziert werden, die im kommenden Jahr auf weiterführende Schulen wechseln.

Durchschnittlich fünf Euro kosteten Handschuhe oder die sehr beliebten Socken in Herrengröße am Samstag. Aber auch Ausgefallenes wie Babyrasseln oder Schmusetiere aus Wolle fand seine Abnehmer.

Johanna Beiß erstand eine flauschige Strickmütze für zehn Euro. "Das ist es mir wert. Ich komme jedes Jahr und unterstütze die gute Sache." Für Carlos Losada war der Einsatz vor der Tür des Stellwerks "Beziehungsarbeit". Er und Kollegin Silke Müller waren wetterfest und werbe-wirksam mit Schal und Mütze im Einsatz. Ob es die Aktion "Hilden wärmt" noch im nächsten Jahr geben wird, ist laut Kirsten Max noch offen. Das läge nicht an möglichen Wettpartnern sondern an der Personalsituation. Immerhin rund 1300 Euro konnten aber schon dieses Mal eingenommen werden.

Auch in den letzten Jahren hatte die Aktion "Hilden wärmt" schon gegenüber den Wettpaten triumphiert. 2011 etwa hatte der damalige Bürgermeister Horst Thiele gesagt, dass nicht mehr als 50 Schals zusammenkommen würden; tatsächlich waren es fast dreimal so viel. Und auch die Wette von Bürgermeisterin Birgit Alkening im Vorjahr, dass alle Strickwaren kaum das gesamte Rathaus umrunden könnten (immerhin 218 Meter) endete mit einem Charity-Einsatz der ersten Bürgerin. Denn mit den angefertigten Strickwaren hätte auch die ganze Innenstadt umwickelt werden können.

(RP)
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