Kolumne Calm Down (20) Strumpf-Stricken beruhigt

Hilden · Für Waltraud Grund ist Stricken "Wellness" - ihr größtes Hobby, das sie zum Beruf gemacht hat. Die Baumbergerin betreibt an der Hauptstraße das Geschäft "Wollwiesel". Dabei fing es mit Waltraud und der Wolle eigentlich gar nicht gut an. "In der Schule fand ich Stricken furchtbar", erzählt die 66-Jährige. Erst durch eine Kollegin wurde sie dafür begeistert. Die hatte eine Strickjacke für ihren Schwager gemacht, die Waltraud Grund so sehr gefiel, dass sie auch eine für ihren Mann stricken wollte. Danach hörte sie mit dem Nadelklappern nicht mehr auf. "Mein Mann trägt die Jacke noch heute, gut 45 Jahren danach, im Garten."

Vor 15 Jahren fing die Baumbergerin neben Pullovern, Mützen und Schals auch mit Socken an. An den Fußüberziehern gefällt ihr besonders, dass durch das bunte Garn wie von selbst Muster entstehen. "Der Absatz bei Freunden und Verwandten ist ja auch nicht schlecht, jeder braucht Socken."

Warum ist das Stricken so entspannend? "Man kann durch die Bewegung innere Unruhe abbauen und dabei vor sich hin sinnieren", sagt die Baumbergerin. Gestern spendete sie mit Unterstützung ihrer Mitstrickerinnen schon zum dritten Mal Socken an ein Altenheim - diesmal an das St. Marien in Monheim. 100 Socken für 95 Bewohner.

Irmgard Hoffmann, Pflegedienstleiterin im St. Marien, ist dankbar für die Spende: "Wir hängen die Socken den Bewohnern zu Weihnachten an ihre Türen - da wird die Freude sicher groß sein." Viele der Heimbewohnerinnen haben früher Kleidung für ihre Kinder gestrickt. Auch heute beschäftigen sie sich noch gerne damit. In der Strick- und Häkelgruppe des Altenheims bekommen sie dafür die nötige Unterstützung. Zurzeit häkeln sie bunte Vierecke, die zusammengefügt Patchworkdecken ergeben. Ein Geschenk für ihre Lieben.

ISABELLA PLUTTA

(RP)
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