Hilden/Haan Sturm entwurzelt zahlreiche Bäume

Hilden/Haan · Die Feuerwehren in Hilden und Haan waren stundenlang im Dauereinsatz. Schulen schickten Kinder nach Hause.

31 Einsätze bewältigten 35 Einsatzkräfte der Haaner Feuerwehr zwischen 11.30 und 16 Uhr. Wie Ulf Dalkmann berichtete, waren überwiegend Gefahrenbäume zu beseitigen. Bahnstraße, Ittertalstraße, Parkstraße und Ehlenbeck waren die größten Einsätze. An der Lessingstraße kippte ein Baum vor ein Haus; weil aber auf Privatgrundstück, wurde die Feuerwehr nicht tätig. Auch die Hildener Feuerwehr war 31 Mal im Einsatz. An der Lievenstraße drohten Bäume auf zwei Häuser zu fallen. Die Reformationskirche wurde weiträumig abgesperrt. Auf dem Turmgerüst rappelte der Sturm an zwei Blechen. An der Forstbachstraße fiel ein Baum auf ein geparktes Auto.

Verkehr Umgestürzte Bäume behinderten an vielen Stellen den Verkehr. Um 9.30 Uhr kippten größere Tannen auf die Gruitener Bahnstraße, die gesperrt werden musste. Einen kleinen Baum, der eine Spur der Flurstraße blockierte, zerrte eine Handvoll Autofahrer in Selbsthilfe von der Fahrbahn. Die Deutsche Bahn stellte kurz nach 10 Uhr den Zugverkehr ein. Die Rheinbahn stoppte Busse und Bahnen für mehr als zwei Stunden; der Server war zeitweise überlastet.

Schulen Das Gymnasium Haan schickte die Schüler um 9.30 Uhr nach Hause. Die Orchesterkinder hatten im CVJM-Haus die Generalprobe zum Musical Hairspray. Die drei Schulen im Schulzentrum Walder Straße beendeten den Unterricht um 10.05 Uhr. An den Grundschulen war den Eltern der Schulbesuch der Kinder freigestellt. Allein an der Grundschule Gruiten war fast ein Viertel der Mädchen und Jungen daheim geblieben. Die anderen konnten im Laufe des Vormittags vorzeitig abgeholt werden, Die Hofpause war aus Sicherheitsgründen gestrichen, berichtete Schulleiter Marcus Weikämper. Die Betreuung kümmerte sich um Kinder, bis sie abgeholt wurden.

Viele Schulen in Hilden wie die Marie-Colinet-Sekundarschule, die katholische Theresienschule, das Berufskolleg Hilden oder das evangelische Bonhoeffer-Gymnasium schickten die Schüler wieder nach Hause. Unterrichtet wurde nur am städtischen Helmholtz-Gymnasium. "Die Kinder bleiben so lange in der Schule, bis sie wieder sicher nach Hause kommen", versprach Leiterin Barbara Krieger. Für die städtischen Kitas galt folgende Regelung: "Die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Kitas bringen", erläuterte Ulrich Brakemeier, Leiter des Amts für Schule, Jugend und Sport: "Die Kinder werden in den Kitas so lange betreut, bis sie von ihren Eltern abgeholt werden - auch wenn das über die üblichen Öffnungszeiten hinausgeht." Die Stadt stellte auch die Betreuung im Offenen Ganztagsschule sicher. "Unsere OGS sind so lange geöffnet sind, bis alle Eltern ihre Kinder abgeholt haben", sichert Brakemeier zu.

 Mehrere Birken verloren auf der Liebigstraße den Halt im Boden und kippten vor Häuser und auf Grundstücke. Die Feuerwehr sperrte den Bereich ab.

Mehrere Birken verloren auf der Liebigstraße den Halt im Boden und kippten vor Häuser und auf Grundstücke. Die Feuerwehr sperrte den Bereich ab.

Foto: Olaf Staschik

Gesperrt blieb gestern der Haaner Waldfriedhof. Das hatte der Betriebshof schon am Morgen veranlasst. Auch die Sportplätze waren aus Sicherheitsgründen geschlossen. Hildens Förster Dennis Anders holte seine fünf Mitarbeiter aus dem Stadtwald: "Jeder sollte die Warnung des Deutschen Wetterdienstes ernst nehmen", betonte er: "Der Wald wird nicht gesperrt. Jeder muss auf sich selber aufpassen." Im Stadtwald lägen noch rund 150 Kubikmeter Holz vom letzten Sturm: "Wir haben gerade erst die Wege frei bekommen."

Netzbetreiber Westnetz hatte nicht nur in Haan mit Stromausfällen durch von Bäumen zerrissenen Leitungen zu kämpfen.

(RP)
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