Hilden Tankstelle: Altlast wird sauber saniert

Hilden · Das Kreis-Umweltamt hat die Baustelle Richrather Straße im Blick, sagt Heiko Frentjen: "Für uns unproblematisch."

 Der belastete Boden auf dem ehemaligen Tankstellen-Gelände wird Stück für Stück ausgekoffert, komplett deponiert und durch unbelastetes Erdreich ersetzt. Das Umweltamt des Kreises begleitet die Sanierung.

Der belastete Boden auf dem ehemaligen Tankstellen-Gelände wird Stück für Stück ausgekoffert, komplett deponiert und durch unbelastetes Erdreich ersetzt. Das Umweltamt des Kreises begleitet die Sanierung.

Foto: Christoph Schmidt

Hilden Die Tankstelle an der Richrather Straße 170 ist abgerissen worden. Hintergrund: Der Rewe-Markt Conrads daneben will erweitern. Deshalb hat der Eigentümer das Nachbargrundstück mit der Tankstelle darauf gekauft. Er hat sich auch verpflichtet, für die Sanierung von etwaigen Altlasten aufzukommen.

Deshalb sorgt sich Anwohner Dieter Bauer. Er hat beobachtet, dass der Boden unter der Tankstelle ausgekoffert worden ist: "Der Aushub war verfärbt, es sind Proben genommen worden. Dann ist neuer Boden eingefüllt worden", sagt er. Bauer kennt sich aus. Er hat zehn Jahre lang Bodensanierungen geleitet. "In vier Meter Tiefe habe ich zerrissene Planen gesehen. Es ist nicht ersichtlich, ob die noch tiefer hätten graben müssen." Heiko Frentjen von der Unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Mettmann überwacht die Bodensanierung. "Ich war schon häufig dort und spreche arbeitstäglich mit dem Gutachter. Ich habe einen guten Eindruck von der Baustelle." Die Tankstelle sei 1997 saniert worden. Damals sei ein Ölschaden entdeckt worden: "Er wurde auch saniert." Rund ein Jahr lang sei das belastete Sickerwasser aufgefangen worden: "Wir wussten, dass noch weitere Belastungen drin geblieben sind." Die Oberfläche sei damals abgedichtet worden. In etwa vier Meter Tiefe gebe es eine Kiesschicht, die mit Ölrückständen belastet sei. Sie werde jetzt Stück für Stück ausgekoffert und durch unbelasteten Boden ausgetauscht. "Darauf haben wir bestanden." Die Ölrückstände hätten den Boden dunkel verfärbt. "Der belastete Boden wird vollständig deponiert." Die Grubenwände und die Sohle würden nach dem Austausch beprobt, betont Frentjen: "Als Versicherung, dass alles okay ist." Sein Fazit: "Die Baustelle ist für uns problemfrei."

Sämtliche Pläne einschließlich Informationen zu den Altlasten haben vom 18. Januar bis einschließlich 22. Februar im Rathaus ausgelegen und waren auch im Internet einsehbar. Wenn danach auch die Politik zustimmt - was zu erwarten ist -, kann Baurecht geschaffen werden. Die eigentlichen Bauarbeiten für die Erweiterung des Rewe-Marktes können vermutlich erst Ende 2017/Anfang 2018 beginnen, schätzt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger - so lange dauert das komplexe Bebauungsplanverfahren. Der Supermarkt will von heute 1000 auf 1550 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern. Dadurch verbessert sich der Lärmschutz für die Anwohner. Entlang des Garather Mühlenbachs schreibt die Stadt den Bau einer Lärmschutzwand vor. Direkt am Supermarkt wird sie bis zu fünf Meter hoch und einseitig begrünt. Die Anlieferung des Supermarktes wird eingehaust, aber nicht komplett. Die Belüftungsanlage wird erneuert, damit leiser und darf nur zur nördlichen Gebäudeseite und zum Parkplatz ausgerichtet werden. Anwohner hatten sich über Geruchsbelästigung durch Fleischzubereitung in der Rewe-Metzgerei beschwert. Lärmarme Einkaufswagen und Asphalt statt Pflaster auf dem Parkplatz sollen ebenfalls für weniger Lärm sorgen. Die Zahl der Parkplätze wird durch die Erweiterung von heute 50 auf 66 erhöht. Die Einfahrt zum Parkplatz bleibt, wo sie ist. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat eine Verlegung abgelehnt.

(RP)
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