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Hilden Tierheim-Hunde lieben Ursula Gelhard

Hilden · Seit 16 Jahren füttert die Freiwillige täglich die etwa 20 Vierbeiner. Die Helferin kennt alle Vorlieben der Tiere.

Wenn Ursula Gelhard das Haus betritt, in dem die Hunde des Hildener Tierheims untergebracht sind, geht ein lautes Gebelle und wildes Gehüpfe los. Die zierliche Frau bereitet jeden Tag um 14 Uhr das Futter für etwa 20 hungrige Hundemäuler im Tierheim Im Hock 7 vor. "Die ganze Prozedur dauert immer etwa eine Stunde", erzählt die ehrenamtliche Helferin.

Beim Betreten der "Hundeküche" fällt direkt ein großes Regal mit vielen verschiedenen Dosen und Behältern mit Hundefutter ins Auge. "Wir leben von Spenden, deswegen gibt es keine feste Marke und Sorte an Futter", sagt Ursula Gelhard. "Die genaue Menge, die wir jährlich verbrauchen, haben wir noch nie nachgehalten. Gerade Trockenfutter wird reichlich gespendet. Wenn uns Nassfutter fehlt, was häufiger passiert, starten wir Aufrufe, die zum Glück schnell zu Spenden führen", berichtet Saskia Bautz, stellvertretende Tierheimleiterin. Nur Spezialfutter müsse meist extra eingekauft werden.

Ursula Gelhard weiß ganz genau, was jeder ihrer Lieblinge am Tag frisst. "Manche bekommen Trocken- und manche Nassfutter. Wer wie viel von was bekommt, das ist mir nach 16 Jahren Arbeit hier in Fleisch und Blut übergangen", erzählt sie lachend, während sie mit einem Becherchen etwas Trockenfutter für den Mini-Schäferhund Rex in ein kleines Schälchen umfüllt. In einem Regal unter der Arbeitsplatte sind dutzende Hunde-näpfe in allen Größen gestapelt. "Natürlich bekommen kleine Hunde weniger Futter als die großen", begründet Gelhard die große Auswahl. "Kommt ein Hund neu zu uns ins Tierheim, stellen wir ihm zwei Näpfe hin, damit wir sehen, welches Futter nach seinem Geschmack ist", erklärt sie und öffnet eine Dose mit Nassfutter. "Rexi gebe ich eine Schüssel Nassfutter und etwas Trockenfutter, damit er noch etwas zum Knabbern hat." Liebevoll verniedlicht sie beinahe jeden Namen der Vierbeiner. Wer nur Besucher im Tierheim ist, wird sich in den Gängen der Hundezwinger unbehaglich fühlen, Ursula Gelhard indes nicht. Einige Hunde springen bis zu 1,50 Meter an den Gittern hoch, so auch der zottelige Max. "Ich habe keine Angst. Sie sind nicht richtig ausgelastet. Außerdem freuen sie sich, dass es jetzt Essen gibt, und wissen ganz genau, wann sie an der Reihe sind", erzählt Ursula Gelhard schmunzelnd. Auch der Golden Retriever Balou weiß ganz genau, dass er eigentlich vor Max, dem Laekenois-Mix, sein Futter bekommt. Von dem lauten Gebell Balous lässt sich die Helferin nicht beeindrucken und nimmt sich Zeit für Max. "Die Hunde werden nur einmal am Tag gefüttert, deswegen freuen sie sich umso mehr und können es nicht abwarten", verteidigt sie das Verhalten des großen Balous.

Die ehrenamtliche Helferin empfiehlt aber, die Hunde zu Hause zweimal am Tag zu füttern. "Ich habe einen Zwergschnauzer, der bekommt auch zweimal sein Futter, aber das schafft man hier leider nicht", bedauert es Gelhard. Sie habe sich schon immer einen eigenen Hund gewünscht, doch ihre Eltern hätten es ihr immer verboten, erinnert sie sich. Seit 1985 allerdings wird sie jeden Tag erwartet, zunächst von ihre Zwergschnauzer-Dame und jetzt von einem Zwergschnauzer-Rüden.

Für Max wünscht sie sich ein neues Heim. "Er ist so ein lieber und aufgeweckter Hund. Der hat richtig Power und man kann viel Spaß mit ihm haben." Auch ihr Lieblingshund Odie ist nun schon drei Jahre hier. "Er kam schon sechs- oder sieben mal zurück, weil er beißt. Immer wieder sagt man den Leuten, sie sollen den Hund erst einmal in Frieden und sich an die neue Situation gewöhnen lassen, aber die Menschen verstehen das einfach nicht. Dann schnappt er zu. Dabei sieht er so süß aus", erzählt Ursula Gelhard. Die tierliebe Frau wünscht sich ein Zuhause mit erfahrenen Hundefreunden für ihren Liebling. "Noch einmal hin und her. Das geht nicht, da kann er besser direkt bei uns bleiben", erklärt sie.

Die Pfleger im Tierheim und vor allem viele ehrenamtliche Helfer kümmern sich mit viel Liebe um die Tiere, gehen mit den Hunden Gassi, füttern sie und kuscheln mit ihnen.

(RP)
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