Rp-Serie Der Garten Im Frühling (ende) Tipps für Pflanzen und gegen Schädlinge

Hilden · Buchsbaum-Zünsler, Giersch oder Mehltau auf Kirschlorbeer: Fachmann wusste bei Mobiler Redaktion für fast alles Rat.

Hilden Im vergangenen Jahr hat er viele Hildener Gartenfreunde beschäftigt. Jetzt ist er offenbar wieder da: der Buchsbaumzünsler. Das zeigte sich gestern bei der Mobilen Redaktion der RP mit Pflanzen- und Gartenfachmann Andreas Laukart, Juniorchef des gleichnamigen Gartencenters an der Walder Straße. "Ich habe auf meinen Buchsbäumen die Raupen immer und immer wieder abgelesen", klagte Uta Bertel aus Erkrath dem Experten ihr Leid. Die Raupe wurde 2007 aus Asien nach Europa und Deutschland eingeschleppt und ist schwer zu bekämpfen, erläutert Laukart. Die Raupen fressen im Inneren die Blätter der Buchsbäume ab, halten sich zum Schutz in selbst gesponnenen Kammern auf und schlüpfen als Falter, die erneut Eier in den Pflanzen ablegen.

Laukart rät zu einem Spritzmittel: "Es wirkt allerdings nicht gegen die Eier, nur gegen die Raupen. Deshalb muss nach einer Woche erneut gespritzt werden." Weil sich der Buchsbaumzünsler unaufhaltsam quer durch die Republik von Süd nach Nord verbreitet, wird man ihn "wohl nicht 100-prozentig wegbekommen", fürchtet der Garten-Fachmann.

Als Alternative zum Buchsbaum empfiehlt er Hannelore Pahl aus Hilden Bergilex: "Der kostet genau so viel, ist etwas dunkler und wächst gut." Anders als die (Europäische) Stechpalme hat Ilex Crenata keine Stacheln oder giftige Beeren. Die wintergrüne Eibe wäre eine andere Möglichkeit. Aber sie ist giftig, also nichts für einen Garten, in dem Kinder spielen. Pahl macht auch ein Schneeball Sorgen. Ein Loch in der Erde könnte auf eine Wühlmaus deuten, meint Laukart. "Da habe ich schon eine ganze Kanne Wasser hineingegossen", erzählt die Hildenerin: "Und spritzen kommt für mich nicht in Frage." Der Fachmann bittet sie, einen Zweig abzuschneiden und zur genaueren Diagnose mit ins Pflanzencenter zu bringen.

Sonja Zorn hat eine Orchidee als Geschenk zum Muttertag gekauft. "Kaum eine Pflanze blüht länger", beglückwünscht Andreas Laukart die junge Frau zu ihrer Wahl: "Sie muss nur alle zwölf Tage gegossen werden und darf nicht im Wasser stehen."

Mit seinem Hibiskus wird Manuel Schulz lange Freude haben, wenn er einige Tipps beachtet: "Der Hibiskus hat eine lange Blütezeit. Man kann ihn in hellen und trockenen Räumen auch überwintern."

Das Immergrün von Sylvia Kommessien kriecht überallhin und erstickt andere Pflanzen. Was tun? Der Bodendecker sei unempfindlich und könne bis zu einem Meter pro Jahr wachsen, erklärt Laukart. Die Hildenerin könne das wuchernde Immergrün unbesorgt schneiden oder abreißen.

Hildegard Wohlfahrt braucht den Rat des Experten nicht, sie hat das, was man einen "grünen Daumen" nennt. "Lachen Sie mich nicht aus", erzählt die 93-Jährige: "Ich spreche mit meinen Pflanzen. Ich habe eine ganze Fensterbank voll. Meine Orchidee beispielsweise wächst wie verrückt. Ein Alpenveilchen sah so schlecht aus, ich wollte es schon wegwerfen. Dann habe ich es doch behalten und ihm gut zugeredet. Jetzt gedeiht es prächtig."

"Was hilft gegen Giersch?", fragt Detlef Kreysing: "Das ist wahrlich eine Plage." Das Unkraut breitet sich wuchernd aus und lässt sich wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen. Es gebe da zwei Spritzmittel, erläutert Laukart. Man sollte jedoch versuchen herauszufinden, wo der Giersch herkomme. Wenn er vom Nachbargrundstück stamme, könne man ihn nicht wirklich loswerden.

Der Kirschlorbeer von Werner Knopf ist mit Mehltau befallen: "Der Busch daneben allerdings nicht." Sobald der Kirschlorbeer nur einen Tag trocken ist, wird er anfällig für Mehltau, erklärt der Fachmann: "Gut gießen und schön düngen." Das könne schon reichen. Wenn man auf das Spritzen verzichtet, könne man für das gleiche Geld auch eine neue Pflanze kaufen.

(RP)
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