Hilden Trialog will Dach für viele Generationen bieten

Hilden · Im Alter ganz für sich allein wohnen? Mit einem Fernseher als einzigem Gefährten? Für Ilse Klöppelt, Marion Vodel und Manfred Gertz ist das undenkbar. Von ihrer Idee eines Mehrgenerationenhauses wollen sie in den kommenden Wochen und Monaten möglichst viele Hildener begeistern.

Wo soll das Mehrgenerationenhaus entstehen? An der Düsseldorfer Straße 150, im Hildener Westen. Dort wurde Ende 2015 die Kirche St. Johannes Evangelist "profaniert", das heißt aus einem Gotteshaus in ein weltliches Gebäude zurückverwandelt. Die Katholische Kirchengemeinde St. Jacobus wollte den Standort aber nicht ganz profan aufgeben, wie Jochen Braun vom Kirchenvorstand sagt: "Die Kirchenausstattung - vom Altar über die Orgel bis zum Gestühl - haben wir einer jungen Gemeinde in Polen zugutekommen lassen. Alles blieb zusammen. Nun suchten wir eine adäquate Nutzung des Kirchengrundstücks." Diese Chance hat das Mehrgenerationen-Projekt Trialog ergriffen. Das Konzept begeisterte den Kirchenvorstand. Die Kirche stellt in Aussicht, Trialog das Grundstück in Erbpacht zu überlassen, wenn genug Mitstreiter gefunden werden.

Was genau ist geplant? Ilse Klöppelt nennt es "den Drittelmix": ein Drittel Alte, ein Drittel Menschen in der Lebensmitte, ein Drittel junge Azubis, Studenten oder junge Familien. Sie werden jetzt gesucht, um mit etwas Eigenkapital und Engagement einzusteigen. Es soll ein Haus mit 25 bis 30 barrierefreien, nach ökologischen Standards gebauten Wohnungen in unterschiedlichen Grüßen entstehen. Alleinlebende, Paare und Familien - alle sind willkommen. Haustiere dürfen miteinziehen. Es gibt Gemeinschaftsräume für gemeinsame Aktivitäten. "Genauso soll es aber auch möglich sein, die Tür hinter sich zuzumachen, um Ruhe zu finden", sagte Manfred Gertz.

Wie viel Gemeinschaftssinn wird erwartet? Wer ins Mehrgenerationen-Projekt einsteigen will, sollte ein Faible für die ökologische Lebensweise haben. Ob im Gemeinschaftsgarten oder dem Mobilitätskonzept mit Carsharing und einem hohen Fahrrad- und ÖPNV-Anteil - an zahlreichen Details wird eine ökologische Ausrichtung des Projekts sichtbar. Für Familien wichtig: Gleich nebenan sind eine Grundschule und eine Kita. "Wer jetzt verbindlich zu uns kommt, hat den Vorteil, die weitere Entwicklung mitbestimmen zu können", wirbt Marion Vogel.

Wie viel Eigenkapital muss man mitbringen? Hier nennt Trialog keine festen Größen, sondern Orientierungswerte. Von rund 600 Euro pro Quadratmeter ist die Rede - "aber als Daumengröße!" Wer anfangs viel einschießt, hat später eine umso niedrigere monatliche Belastung und umgekehrt. Das Projekt wird als Genossenschaft organisiert.

Wie kommt man in Kontakt mit Trialog? Am 13. Mai, 15 Uhr, gibt es auf dem Grundstück Düsseldorfer Straße eine große Informationsveranstaltung. An jedem vierten Donnerstag im Monat trifft sich die Gruppe im Alten Hildener Bahnhof, ab 18.30 Uhr. Ausgenommen - der Mai. Da gibt es den Info-Stammtisch bereits am 18. Mai, 18.30 Uhr.

Direkter Draht zu Trialog Das Mehrgenerationen-Projekt wird in aller Ruhe erklärt. "Wir wollen auch auf die Wünsche und die Lebenssituation der Interessenten eingehen", verspricht Manfred Gertz. Er gibt Auskunft unter Telefon 02104 808383, E-Mail: mage@gertz-edv.de. Ilse Klöppelt hat die Telefonnummer 02103 330645, E-Mail: ilse.kloeppelt@t-online.de. Marion Vogel, Telefon 0202 2781371, vodel.marion@web.de

(dne)
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