Hilden Trommelprojekt bringt Afrika nach Hilden

Hilden · Eine Woche lang haben die 306 Schüler der Grundschule Kalstert das Märchen "Die Reise der kleinen Trommel Djembi" einstudiert. Bei zwei Aufführungen in der Stadtwerkearena präsentierten die Kinder rund 800 Zuschauern das beeindruckende Ergebnis.

 Die Kinder waren als Krokodile, Elefanten, Affen, Vögel und Sterne kostümiert und präsentierten passende Rhythmen.

Die Kinder waren als Krokodile, Elefanten, Affen, Vögel und Sterne kostümiert und präsentierten passende Rhythmen.

Foto: Olaf Staschik

Wer einschätzen möchte, ob eine Schulaufführung tatsächlich gelungen ist, muss eigentlich nur das Verhalten der kleineren Geschwisterkinder im Publikum beobachten. Viel Gequengel - viel Langeweile. Große, leuchtende Augen, offen stehende Münder dagegen zeugen von echter Meisterleistung - so, wie die Aufführungen von "Die Reise der kleinen Trommel Djembi".

"Mama guck mal", ruft ein kleiner Junge aufgeregt und zeigt von der Zuschauertribüne Richtung Bühnenbild: Große Stoffwände mit Regenwaldmotiven zieren Stellwände, Lianen aus Krepp-Papier baumeln von der hohen Decke der riesigen Sporthalle, unzählige bunte Papp-Papageien und ein großer, selbstgebauter Elefant aus Pappmasche wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet, Urwaldklänge sorgen für echtes Dschungelfeeling. Und als dann die rund 150 Schüler - mit Hilfe von farblich passender Kleidung und Masken als Krokodile, Elefanten, Affen, Vögel oder Sterne kostümiert - zeitgleich und rhythmisch anfangen zu trommeln, hält es den kleinen Zuschauer nicht länger auf seinem Platz.

Unzählige Väter (und einige Mütter) zoomen ihr Smartphone Richtung eigenes Kind, andere stehen mit professioneller Fotokameraausrüstung am Tribünenfuß und halten den Moment fest. Euphorischer Zuschauerapplaus begleitet die vielen Protagonisten von nun an durch die musikalische Geschichte rund um die kleine Trommel Dejmbi. Die möchte allerhand Melodien und Rhythmen kennenlernen und findet auf ihrer Reise Kontakt zu den verschiedenen Tiergruppen.

"Doch Djembis Eltern hatten große Sorgen um ihr Kind, sie hatten Angst dass ihr etwas geschehen könnte. Vielleicht würden das Fell oder die Schnüre reißen und das Holz brechen" klingt die Stimme von Schulleiterin Roswitha Konnerth (verkleidet als "dicke, afrikanische Mama") durch die Arena in ihrer Funktion als Erzählerin. Djembi trifft auf die Krokodile. Die Zweitklässler beweisen: Wir haben mehr als Trommeln gelernt. Die Kinder stampfen im Takt mit den Füßen, folgen der Trommelmelodie der anderen Gruppen und des Trommellehrers mit vollem Körpereinsatz, stapfen wie kleine Krieger, tanzen und hüpfen. "Wirklich beeindruckend", ruft eine stolze Großmutter einer anderen in einem kurzen Moment der Stille zu. Es folgen viele beeindruckende Begegnungen. Höhepunkt: Trommelpädagoge Hawi animiert das Publikum zum rhythmischen Mitstampfen und Klatschen. "Es ist wirklich unglaublich, was dieser Mann in einer Woche den Kindern beigebracht hat", schwärmt Roswitha Konnerth, "Wir hatten ihn vor vier Jahren schon mal hier und ich wusste, dass ich das unbedingt nochmal anbieten möchte". Alessia und Marisa, gerade noch Elefanten, jetzt wieder normale Drittklässlerinnen, strahlen: "Das hat so wahnsinnig viel Spaß gemacht" und auch die Geschwister Menja (Krokodil) und Mika (Affe) haben vor Aufregung noch ganz erhitzte Gesichter. Mutter Marlene Labs nickt. "Vor allem haben sie nicht nur gemeinsam Musik gemacht, getanzt und gesungen, sondern sich auch intensiv mit dem Thema Afrika auseinandergesetzt. Einfach ein tolles Projekt."

(dani)
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