Hilden/Haan VHS muss mehr Flüchtlinge unterrichten

Hilden/Haan · Der Bund bezahlt Sprach- und Integrationskurse für Flüchtlinge. Die Sprachkurse müssen aber noch in diesem Jahr beginnen. Und die VHS hat einige Probleme zu lösen.

Die Stadt Haan beherbergt aktuell 458 Flüchtlinge (Stand: Ende Oktober). Hilden rechnet bis Jahresende mit "500 Asylsuchenden plus X", so Sozialdezernent Reinhard Gatzke. Eine ganze Reihe von ihnen werden bleiben dürfen. Sie müssen Deutsch lernen, um bei uns leben und arbeiten zu können. Die Volkshochschule soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Warum kommt der VHS eine Schlüsselrolle zu? Die Bundesagentur für Arbeit bezahlt jetzt Einstiegskurse für Asylbewerber "mit guter Bleibeperspektive" aus Syrien, Eritrea, Irak oder Iran. Bedingung: Die Kurse müssen noch in diesem Jahr beginnen. Die VHS ist als Bildungsträger anerkannt, hat viel Erfahrung auf dem Gebiet Deutsch als Fremdsprache und kann schnell loslegen.

Steht die Politik in Hilden und Haan dahinter? Ja, die Stadträte in beiden Kommunen sind sich einig, dass die Volkshochschule die Deutschkurse für Flüchtlinge übernehmen soll. Und auch Integrationskurse, die jetzt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bezahlt werden. Die VHS soll aber darauf achten, dass sämtliche Kosten (Honorare, Lehrmittel) von Dritten (Bundesagentur für Arbeit, Land oder Bundsamt für Migration) übernommen werden. Für Christoph Bosbach (SPD Hilden) zählen dazu ausdrücklich auch die Raumkosten. Hintergrund: Beide Kommunen stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand und wollen Mehrausgaben auf jeden Fall vermeiden. VHS-Leiter Niklas Rahn hat versprochen, dass die Deutsch- und Integrationskosten für Flüchtlinge komplett von Dritten finanziert werden.

Hat die VHS dafür die nötigen Räume? Im Moment ja. In Hilden nutzt die VHS acht Klassen in der Heuss-Hauptschule, in Haan Räume an der Dieker Straße und die Landesfinanzschule. Die Auslastung von einigen VHS-Räumen ist schlecht. Sprach- und Integrationskurse für Flüchtlinge können auch zu wenig genutzten Zeiten stattfinden, sagt Rahn. Zehn Wochen im Jahr macht die VHS Ferien-Pause. Flüchtlinge und die Arbeitsagentur haben dafür wenig Verständnis - und könnten abspringen.

Rahn will über Ferienkurse "nachdenken", sagte er der RP.

(RP)
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