Hilden Viele Bürger sehen bei Ampeln Rot

Hilden · Der Bürgerverein Meide fühlt sich missverstanden. Anwohnerin der Walder Straße berichtet von ihren Erfahrungen.

Hilden: Viele Bürger sehen bei Ampeln Rot
Foto: dpa, mjh

Der Bürgerverein Meide fühlt sich missverstanden. "Eine Grüne Welle auf der Gerresheimer Straße ist unrealistisch und wurde von uns nie gefordert", stellte Vorsitzende Ursula Greve-Tegeler klar: "Positiv wäre es, wenn die Stadtverwaltung dies zur Kenntnis nehmen würde und von falschen Argumenten wie Raserei oder immensen Kosten endlich Abstand nehme."

Hintergrund: Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann hatte vom 13. Mai auf Nachfrage der RP erläutert, dass die Ampeln auf der Gerresheimer Straße auf "Alles-Rot/Sofort-Grün" geschaltet sind: Wer zuerst kommt, hat zuerst Grün, egal ob Haupt- oder Nebenstraße. Das helfe, die Geschwindigkeit zu dämpfen, hatte Mittmann unter anderem ausgeführt. Davon hatte sich auch der Stadtrat 2006 überzeugen lassen.

Dem Bürgerverein Meide gehe es nicht um eine Grüne Welle auf der Gerresheimer Straße ("Das ist unrealistisch und wurde von uns nie gefordert"), sondern nur um die Ampeln Heerstraße und Augustastraße, erläutert Greve-Tegeler: "Dort entstehen immer wieder Kurzzeitstaus, weil die Ampelschaltungen hier falsch programmiert sind. Es wird keine Rücksicht auf die Hauptverkehrsrichtung genommen. Wenn die Ampeln in Nord-Süd-Richtung grundsätzlich auf Grün geschaltet wären und der Querverkehr sich Grün durch Anforderung holen könnte (Tasten für Fußgänger und Schleifen für Auto- und Radfahrer sind vorhanden) wäre unserer Meinung nach geholfen."

Das sieht Mittmann anders. Zwischen den Einmündungen Heerstraße und Augustastraße liegen drei Schulen mit rund 2500 Schülern. Viele von ihnen überqueren die Gerresheimer Straße und fordern dafür Grün an: "Dazu wird ab Sommer vor der Evangelischen Schulzentrum ein Zebrastreifen und die Busbucht ausgebaut." Deshalb und wegen des Grünbedarfs aus der Heer- und der Augusta-/Luisenstraße werde sich in der Praxis kein Dauergrün in der Hauptrichtung einstellen: "In der Praxis würde dann insbesondere in der Hauptverkehrszeit diese Steuerung genau so ablaufen wie die jetzt geschaltete Alles Rot/Sofort-Grün-Schaltung." Für Fahrer auf der Gerresheimer Straße gebe es zwischen "Alles Rot" und "Alles Grün" eigentlich nur einen optischen Unterschied: "Zur Frage ob er anhalten muss oder nicht, gibt es aber zwischen den beiden Fällen keinen Unterschied." Bei Verkehr aus der Seitenstraße muss die Hauptrichtung in jedem Fall anhalten, sonst hat sie freie Fahrt (rote Ampel springt bei Annäherung auf Grün um).

RP-Leserin Nicole Hoever ist Anwohnerin der Walder Straße: "Wir leben seit der Umstellung der Ampelschaltung auf Dauergrün an einer Stadtautobahn ohne jeglichen Lärmschutz." Hoever wünscht sich eine Ampelschaltung, die die Geschwindigkeit reduziert - vor allem außerhalb der Hauptverkehrszeit. Die Walder Straße sei ein vielgenutzter Schulweg. Deshalb wünscht sich die Anwohnerin und Mutter eines Schulkindes, dass die Fußgängerampeln an der Walder Straße/Rethelweg und an der Lievenstraße automatisch auf Grün umspringen, wenn die Autos Rot haben: "Das ist im Moment leider nicht der Fall."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort