Hilden "Vom Umbau profitieren alle"

Düsseldorf · Für 1,5 Millionen Euro baut die Evangelische Gemeinde das Zentrum Friedenskirche um. Auf dem Grundstück des Kindergartens, der in den Gemeindesaal zieht, entstehen Häuser für Familien und seniorengerechte Wohnungen.

Die Bebauungspläne liegen zwar noch bis zum 28. August öffentlich aus, doch die beiden Hausherren sind zuversichtlich, im November mit dem geplanten Umbau des Gemeindezentrums Friedenskirche beginnen zu können.

Das bunte Puzzle, auf dem sich die künftige Nutzung teilchenweise hin- und herschieben lässt, wurde bereits auf dem ökumenischen Kirchentag vorgestellt. "So konnten Passanten spielerisch erfassen, was wir im Norden vorhaben", erklärt York-Peter Wolf.

Kirchenraum gewinnt Plätze hinzu

Dass das Ergebnis der zweijährigen Planspiele nun "realisierbar und finanzierbar ist, macht uns froh", erklärt der Pfarrer. Sein Amtsbruder Udo Pickshaus zeigte sich gegenüber der RP besonders erleichtert darüber, dass die Idee eines Abrisses der vor 41 Jahren geweihten Kirche vom Tisch ist.

Der zentrale Kirchenraum bleibt nicht nur unberührt, sondern gewinnt — durch eine Trennwand mit dem Gemeindesaal verbunden — im Bedarfsfall noch 150 zu den bereits vorhandenen 450 Plätzen hinzu.

Das Gemeindezentrum umfasst weitere 530 Quadratmeter und die künftig daran angrenzende evangelische Kindertagesstätte im selben Gebäude 740 Quadratmeter, beschreibt der stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, Ulrich Prill. Küsterwohnung und Pfarrhaus bleiben erhalten. Dem Rotstift zum Opfer fielen 4868 des insgesamt 11.000 Quadratmeter großen Areals zwischen Schumann-, Werner-Egk-Straße und Molzhausweg, das von der IBS (siehe "Dreiteiliges Konzept") gekauft wurde.

Mit dem Erlös werden die Sanierung des Gemeindezentrums und der U-3-gerechte Kita-Neubau im Gemeindesaal teilfinanziert. Deren alte Räume und die vier nicht mehr benötigten Mitarbeiter-Wohnungen rechts neben der Kirche werden abgerissen. Auf dem Grundstück sollen in etwa zwei Jahren 14 Reihenhäuser für junge Familien und eine Seniorenwohnanlage mit eigenem Blockheizkraftwerk entstehen.

"Besser konnte man das Projekt nicht integrieren", freut sich IBS-Geschäftsführer Mario Temmink, der sich generationenübergreifende Synergieeffekte mit dem Gemeindezentrum und der neuen Kita erhofft.

Deren Leiterin "könnte nachts aufstehen und die Pläne zeichnen", wie Doris Mees mit einem Lachen bekennt. Sie hofft, bereits zum nächsten Kindergartenjahr (1. August 2010) die drei dann kleinen altersgemischten Gruppen öffnen zu können. Anfragen von Eltern zweijähriger Kinder gebe es bereits reichlich. Pfarrer Wolf ist wichtig, dass die Gemeindearbeit kontinuierlich weiterläuft.

"Deshalb werden wir auch nur häppchenweise renovieren." Mittelfristig erhofft er sich von dem Umbau günstigere Bauunterhaltungs- und Betriebskosten. "Das Einsparvolumen des Immobilienkonzeptes schlägt sich schon jetzt positiv in unserem Haushalt nieder", betont der Presbyteriums-Vize Prill.

(RP)
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