Hilden/Haan Votum für ME-Kennzeichen

Hilden/Haan · Im Fachausschuss des Kreistages haben sich alle Fraktionen einstimmig für die Beibehaltung des derzeit gültigen Kfz-Kennzeichens ausgesprochen. Hildens und Haans Bürgermeister lehnen neue Nummernschilder ab.

Der Bundesrat hat das Zulassungsrecht geändert. Kreise und kreisfreie Städte können ihre alten Kfz-Kennzeichen wieder einführen. Der Kreis Mettmann will jedoch an seinem ME-Kennzeichen festhalten. Das beschlossen alle Kreistagsfraktionen jetzt einstimmig im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Verbraucherschutz. So wie es aussieht, wird der Kreistag diese Vorentscheidung am 4. Oktober bestätigen.

Hildens Bürgermeister Horst Thiele lehnt wie seine Kollegen in Erkrath, Heiligenhaus, Langenfeld und Mettmann weitere Kfz-Kennzeichen ab. "Ich sehe keinen Handlungsbedarf für ein eigenes Kennzeichen", erläuterte Thiele. "Hilden hatte früher ,D' (für Landkreis Düsseldorf-Mettmann). Ich glaube, wir fahren weiter mit ,ME', weil es die Kreisidentität stärkt." Er erinnerte daran, dass der Bundesrat nur zugestimmt habe, dass Städte, die früher ein eigenes Kennzeichen hatten, dies wieder verwenden dürfen.

Haans Bürgermeister Knut vom Bovert hält die ganze Diskussion für vollkommen überflüssig: "Deutschland hat zwei Billionen Euro Schulden, und wir machen uns über so etwas Gedanken. Wer für seine Stadt werben will, soll sich einen Aufkleber kaufen und auf sein Auto pappen." Im Kreis hatte sich nur Velberts Bürgermeister Stefan Freitag für ein neues Kennzeichen "VEL" ausgesprochen.

Gegen neue Kfz-Kennzeichen sprachen sich auch der Deutsche Landkreistag und der Landkreistag NRW aus. Die Kreisverwaltung warb ebenfalls dafür, "ein bislang stimmiges und überschaubares System" nicht ohne Not aufzugeben. Sie erinnerte daran, dass sich im Jahr 2007 bei der Diskussion über die Beibehaltung des Kreisnamens 89 Prozent der knapp 500 000 Einwohner für "Kreis Mettmann" ausgesprochen haben.

Es bleibt — so wie es aussieht — also beim "ME". Die Buchstaben- und Zahlenfolge danach kann der Halter (bis auf einige Ausnahmen) frei wählen. Und davon machen die Kreisbewohner gerne Gebrauch. Drei Viertel aller neu zugelassenen Wagen im Kreis sind mittlerweile Wunschkennzeichen, berichtet Daniela Hitzemann, Pressesprecherin des Kreises Mettmann. Besonders gefragt bei den rund 50 000 vergebenen Wunschkennzeichen pro Jahr seien Kombinationen wie "ME-IN", ME-HR" und "ME-ER". Auch kuriose Buschstabenfolgen wie "ME-DL" (für Mädel) oder "ME-QP" (für Coupe) oder "ME-TT" (für Audi-TT-Fahrer) seien beliebt, erzählt Bernd Schneeweiß, Leiter des Straßenverkehrsamtes. Wunschkennzeichen können für 12,80 Euro bereits für sechs Monate im Voraus online reserviert werden. Landrat Thomas Hendele (ein Hildener) hat an seinem Dienstwagen übrigens kein Behörden-, sondern ein Wunschkennzeichen: "ME-AS 8591" ist eine Kombination aus den Anfangsbuchstaben und Geburtsjahren seiner beiden Kinder.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort