Haan Warten auf Windhövel-Center

Düsseldorf · Die Stadt wartet auf Gerichtsentscheidung über Vergabekammer-Beschwerde. Ein potenzieller Investor wartet auf den richtigen Zeitpunkt für Bauanträge. Und der Umlegungsausschuss auf das Ende des Verfahrens.

Pläne für das Windhövel-Center
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Ruhe herrscht aktuell beim Projekt Windhövel-Center. Und das ist wörtlich zu verstehen. Denn die Stadt Haan hat noch keine erneuten Gespräche mit dem Interessenten HBB in Lübeck aufgenommen, der in der europaweiten Ausschreibung zwar die Nase vorn hatte, aber mangels Grundstücksbesitz seine Pläne nicht umsetzen könnte. Die von HBB angerufene Vergabekammer der Bezirksregierung hatte die Stadt Haan Ende Januar angewiesen, das Verfahren wieder zurückzusetzen und mit HBB zu verhandeln. Dagegen hat die Stadtverwaltung Beschwerde vor Gericht eingelegt. "Bis zu einer Entscheidung dauert es noch zwei, drei Monate. Dann sehen wir weiter", sagte Bürgermeister Knut vom Bovert gegenüber der Rheinischen Post.

"Kein Risiko eingehen"

Die ITG Düsseldorf, die 2005 die ersten Pläne für das Windhövel-Center entwickelt hatte, erfüllte zwar nicht alle Formalien, die bei der europaweiten Ausschreibung gefordert waren, und schied deshalb aus. Aber das Unternehmen hatte sich schon vor Jahren Optionen auf Grundstücke gesichert. Zu Grundstücksfragen mochte Geschäftsführer Horst Jütte auf Anfrage nichts sagen ("das machen wir generell nicht"). Er erklärte aber, dass ITG "zeitnah beabsichtigt", Bauanträge zu stellen für das Textilhaus am Neuen Markt (Baulücke neben der Dresdner Bank) und eine Apotheke im Objekt Kaiserstraße 21. ITG beobachte genau, wie das Vergabeverfahren weiterläuft, sagte Jütte. "Wir sehen schon zu, dass wir kein Risiko eingehen." Im April erwartet Jütte im übrigen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes über eine Klage gegen die erste positiv beschiedene Bauvoranfrage für das gesamte Projekt.

Seit der ersten in eine Skizze umgesetzten Idee für das Windhövel-Center hat sich einiges in der regionalen Handelsszene getan. Das ist für ITG bisher aber kein Anlass, ihr Projekt für Haan kleiner zu planen. "Klar ist, dass der gesamte Kuchen nur einmal verteilt werden kann. Wir überprüfen laufend den Markt", sagte Jütte.

"Einstieg in Gesamtprojekt"

Sollten das Textilhaus und die Apotheke verwirklicht werden, dann würde das die Verwirklichung des Gesamtplanes nicht blockieren, gab sich vom Bovert im RP-Gespräch überzeugt. "Das ist als Einstieg zu sehen." Der Lübecker Interessent HBB habe ohne Grundstücke derzeit keine Möglichkeit, das Projekt zu verwirklichen. Das Umlegungsverfahren ist noch längst nicht zu Ende. Vorsitzender Hans Schippers mochte keine Prognose abgeben, wie viel Zeit noch benötigt wird. Er betonte, dass der Umlegungsausschuss seine Arbeit auf dem Boden gültiger Rechtsgrundlagen fortsetze. Im Bereich Windhövel und im Gebiet Neuer Markt/Kaiserstraße habe es bereits Grundstücksgeschäfte gegeben. Aufgabe des Umlegungsausschusses sei es, alle Grundstücke zu einer Umlegungsmasse zusammenzuziehen, die Grundstücksgrenzen aufzulösen und neu zuzuschneiden. Die Interessen der Eigentümer bleiben dabei stets im Blick. Ziel der Umlegung sei es aber, Voraussetzungen zu schaffen, dass Inhalte des Bebauungsplanes verwirklicht werden können.

Hintergrund im Internet auf www.rp-online.de/Hilden

(RP)
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