Hilden Wehr löschte 171 Brände

Düsseldorf · Die 145 Frauen und Männer der Hildener Feuerwehr, darunter 50 Hauptamtliche, blicken auf ein arbeitsreiches Jahr 2009 zurück. Mitte des Jahres steht der Umzug von Büros und Fahrzeugen in den Neubau an.

Der Brand in einem Installateurbetrieb am Mühlenbachweg am 10. Mai war der größte Einsatz der Hildener Feuerwehr im vergangenen Jahr. Ein Großaufgebot von 70 Feuerwehrleuten und zwölf Löschfahrzeugen kämpften die ganze Nacht bis zum Morgengrauen gegen die Flammen, die ein Brandstifter gelegt hatte.

"Die Löscharbeiten waren überaus schwierig und aufwändig", erinnert sich Feuerwehr-Chef Lothar von Gehlen. Der Brand hatte sich in Hohlräumen unter dem Dach ausgebreitet. Die Metallabdeckung musste Stück für Stück aufgeschnitten werden. Das habe viel Zeit und Kraft gekostet. Der Einsatz der Wehr zahlte sich aus. Sie konnte ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindern. Der Schaden ging gleichwohl in die Million.

Zum Glück waren nicht alle 171 Brände und Explosionen, die die Wehr im vergangenen Jahr löschte, so anstrengend wie der Einsatz am Mühlenbachweg. 390 Mal wurde die Feuerwehr zu technischen Hilfeleistungen gerufen, berichtete Bernd Janeck, Leiter der mit 50 Mann besetzten hauptamtlichen Wache. Dazu zählt unter anderem das Öffnen von Türen, wenn dahinter hilflose Personen vermutet werden.

Problem mit Photovoltaik-Anlagen

Der Rettungsdienst war 6244 Mal im Einsatz, davon waren 3989 Fahrten Krankentransporte und 2255 Unfalleinsätze. Die Retter werden häufig durch Falschparker behindert, klagte von Gehlen. Trotzdem sei es bislang noch immer gelungen, innerhalb von maximal acht Minuten nach Alarmierung jeden Einsatzort im Stadtgebiet zu erreichen.

Probleme bereiteten den Rettern auch die wachsende Anzahl von Photovoltaik-Anlagen, berichtete Janeck. Die Strom produzierenden Zellen ließen sich abschalten und reagierten selbst auf Scheinwerferlicht in der Nacht. Wegen der Strom führenden Leitungen müssten die Männer im Einsatz besonders vor- und umsichtig sein. Mit 23 Fahrzeugen verfügt die Hildener Feuerwehr über einen beeindruckenden Fuhrpark.

In diesem Jahr wird ein 20 Jahre altes Löschfahrzeug ausgemustert. Der Ersatz kostet rund 300 000 Euro. Hinzu kommt ein neuer Gerätewagen für 350 000 Euro. Er ersetzt zwei alte Fahrzeuge. Richtig teuer für die Stadt Hilden wird es im nächsten Jahr. Dann muss die 20 Jahre alte Drehleiter ersetzt werden. Das neue Spezialfahrzeug schlägt mit rund 600 000 Euro zu Buche.

Ab 2011 Digitalfunk

Im kommenden Jahr führt die Feuerwehr in NRW den Digitalfunk ein. "Wir werden uns dabei mit den anderen Städten im Kreis abstimmen", sagte Feuerwehr-Chef Lothar von Gehlen. Die Stadt Hilden muss dafür neue Endgeräte anschaffen. Kostenpunkt: rund 150 000 Euro.

In der Feuerwache kann man vor lauter Bohren und Hämmern mitunter das eigene Wort kaum verstehen. Spätestens zur Jahresmitte soll der neue Anbau fertig sein. Büros und Fahrzeuge können dann dorthin umziehen. Die Sanierung des Altbaus soll im Frühjahr/Sommer 2011 abgeschlossen sein. Dann ist die Feuerwehr für über fünf Millionen Euro runderneuert.

(RP)
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