Hilden/Düsseldorf Wellness-Oase Elbsee: Bauantrag eingereicht

Hilden/Düsseldorf · Mitte des Jahres soll die Baugenehmigung vorliegen. Der Investor verzichtet auf Stege im Elbsee und will 2016 eröffnen.

 So sah der erste Entwurf für die Wellness-Oase am Elbsee aus.Für die Genehmigungsplanung ist auf die in den See hineinragenden Stege verzichtet worden.

So sah der erste Entwurf für die Wellness-Oase am Elbsee aus.Für die Genehmigungsplanung ist auf die in den See hineinragenden Stege verzichtet worden.

Foto: IDR

Hilden bekommt demnächst eine Wellness-Oase - einen Schritt hinter der Stadtgrenze am Düsseldorfer Elbsee. Die Firma Theune Spa will auf dem Gelände des ehemaligen Kieswerks unter dem Namen "vabalispa" eine Wellness-Oase bauen. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan liegt vor, ebenso ein Bauantrag des Investors, bestätigt Karl-Heinz Schrödl, stellvertretender Leiter der Bauaufsicht der Stadt Düsseldorf: "Die Baugenehmigung wird voraussichtlich Mitte des Jahres vorliegen. Die zuständige Bezirksvertretung muss noch zustimmen."

Der Investor verzichtet auf die umstrittenen Stege in den Elbsee. "Es gibt nur Stege an Land", bestätigt Schrödl. Die Firma Theune Spa war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auf ihrer Homepage kündigt die Firma an, "vabali spa" am Elbsee Düsseldorf werde 2016 eröffnen: "Exklusive Wellness in unberührter Natur". Kosten: 15 bis 20 Millionen Euro. Das Unternehmen betreibt sechs Großanlagen mit jährlich mehr als eine Millionen Besucherin in Deutschland. Die 600 Mitarbeiter erwirtschaften nach Angaben des Unternehmens einen Jahresumsatz von mehr als 30 Million Euro.

2013 verkauft die IDR, eine Tochterfirma der Stadt Düsseldorf, das Grundstück im Südosten des Sees an den Spa-Spezialisten Theune. Zunächst waren Stege mit Hütten in den Elbsee geplant. Der ist ein wichtiges Naturschutzgebiet. Die Stadtverwaltung Düsseldorf lehnte die Stege ab. Laut gültigem Landschaftsplan sind Stege im Elbsee unzulässig, es sei denn, sie wären im öffentlichen Interesse. Das ist bei den Stegen für das benachbarte Wassersportzentrum Hilden der Fall, argumentiert die Düsseldorfer Stadtverwaltung, weil die Arbeit von Vereinen stets von öffentlichem Interesse sei. Die Stege für die private Wellness Oase dagegen seien nicht in öffentlichem Interesse. "Wenn jährlich tausende Besucher sich in einem Wellness-Center erholen wollen, dann ist das auch im öffentlichen Interesse", hielt Inhaber Stephan Theune dagegen - konnte damit am Ende aber wohl nicht durchdringen.

Die Stadt Hilden habe zu der Wellness Oase eine Reihe von Anregungen gemacht, denen Düsseldorf gefolgt sei, berichtete Stadtplaner Lutz Groll. Der Parkplatz am Schalbruch soll entsprechend umgebaut werden. Die Therme soll maximal zwei Geschosse haben. Die Gäste der Anlage dürfen nicht im Elbsee schwimmen. Nicht akzeptiert worden sei der Wunsch, die Therme nur bis 22 Uhr zu nutzen. Das Wassersportzentrum Elbsee wird nicht in den Bebauungsplan eingetragen. Die Zufahrt wird nicht per Ampel geregelt.

Die Stadt Düsseldorf ist dabei, den Landschaftsplan zu ändern. Damit soll das Naturschutzgebiet Elbsee dauerhaft festgeschriebene und ein Kompromiss zwischen Naturschützern, Wassersportlern und der geplanten Wellness-Oase gefunden werden. Das Naturschutzgebiet soll im Norden des Elbsees ausgeweitet werden. Die Wassersportler erhalten dafür im Südosten eine ausreichend große Wasserfläche, erläutert Claudia Bredemann vom Planungsbüro Ökoplan. Insbesondere die brütenden Wasservögel sollen dadurch geschützt werden. Fachleute haben mehr als 70 Arten am Elbsee gezählt, darunter seltene Arten wie Wasserralle, Teichrohrsänger, Uferschwalbe und Kiebitz.

Die Wassersportler müssen künftig 100 Meter Abstand zum nördlichen Schilfgürtel halten. Die Vogelinsel im See (Betreten verboten) darf nach wie vor umsegelt werden.

(RP)
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