Haan Wenn die Galle drückt

Düsseldorf · Das Haaner St.-Josef-Krankenhaus lädt für den 21. März zu einem Patientenforum ein. Drei Chefärzte halten Vorträge über Ursachen, Symptome und die Therapie bei Gallensteinen.

100 Gallenblasen sind im Haaner St. Josef-Krankenhaus im vorigen Jahr entfernt worden. Beim Vergleich der Haaner Zahlen mit dem Qualitätssicherungsbericht für Nordrhein-Westfalen fiel Dr. Jürgen Neumann, dem Chefarzt der Chirurgie, auf, dass die Haaner Patienten im Schnitt drei bis fünf Jahre älter waren und die Zahl der "offenen" Operationen höher liegt. Bei Vorerkrankungen des Herzens und der Lunge ist es nämlich nicht möglich, den Bauchraum für eine endoskopische Operation aufzublähen. Neumanns Fazit: "Die Patienten kommen zu spät!" Denn wer einmal eine Attacke der Galle hatte, sollte operiert werden.

15 Prozent der Bürger betroffen

Bei einem Patientenforum mit dem Thema "Wenn die Galle drückt — Ursachen, Symptome und Therapie bei Gallensteinen" wollen Dr. Neumann und seine Chefarzt-Kollegen Dr. Henning Henke (Internistischen Abteilung) und Dr. Peter Rensmann (Anästhesie und Schmerztherapie) am nächsten Samstag rund um das Thema informieren und Aufklärung leisten.

Zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung sind von Gallensteinen betroffen. Frauen zwei- bis dreimal häufiger als Männer. Bei etwa 70 bis 80 Prozent der Betroffenen verursachen Gallensteine keine Beschwerden. Sie können winzig klein, aber auch Taubenei groß werden. Das Abgehen von Steinen durch den Gallengang verursacht die krampfartigen Schmerzen im rechten und mittleren Oberbauch, die aber auch in Rücken und Schulter strahlen können. "Wenn der Ort der Entstehung von Steinen entfernt ist, gibt es auch keine Probleme mehr", macht Dr. Neumann klar. Bei einer schmerzfreien Ultraschall-Untersuchung kann der Hausarzt feststellen, ob es Steine in der Galle gibt. Durch die schonende Operationstechnik ist es dem Patienten möglich, schon sechs Stunden nach dem Eingriff wieder herumzulaufen. Nach zwei Tagen werden die endoskopisch Operierten meist wieder nach Hause entlassen. In beiden Fällen sorgt das Team von Dr. Rensmann, dass der Patient sicher durch die Narkose kommt und hinterher keine Schmerzen hat.

Beim Patientenforum referiert Dr. Henning Henke über die Art der Erkrankung und ihre Symptome. Dr. Jürgen Neumann stellt die verschiedenen Operationsmethoden vor und zeigt auch Bilder einer Gallenblasen-Entfernung. Dr. Peter Rensmann klärt über alles rund um die Narkose und Schmerzbehandlung auf.

(RP)
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