Kolumne: Kommentar Wenn die Wohnung zur Ware wird

Die Bundesregierung hat 2012 mehr als 11 000 Wohnungen an die börsennotierte TAG Immobilien AG für 500 Millionen Euro verkauft. Kapitalgesellschaften aus dem Ausland kaufen in großen Stil Wohnungen in Deutschland auf. Warum? Weil sie international gesehen günstig sind und weil sich mit ihnen offenbar richtig Geld verdienen lässt.

Meist auf Kosten der Mieter. Schnell Geld verdienen lässt sich mit Wohnungen nur, wenn die Mieten steigen oder nichts mehr investiert wird. Solvente Mieter können im schlimmsten Fall wegziehen, Mieter mit kleinen Einkommen nicht: Sie müssen auch im heruntergekommenen Gebäude ausharren und zähneknirschend gutes Geld für schlechte Wohnungen zahlen, weil sie sonst keine bezahlbare Bleibe mehr finden. Solchen Mietern bleibt nicht viel: Sie können gemeinsam mit dem Mieterverein um ihr Recht kämpfen oder Mitglied einer Genossenschaften werden. Die sorgen nämlich für bezahlbare Mieten und gute Wohnungen - lebenslang. cis

(RP)
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