Hilden Werbung um den Wähler

Düsseldorf · In Hilden plakatieren vier Bürgermeister-Kandidaten und sechs politische Parteien und Wählervereinigungen für die Kommunalwahl am 30. August. Die FDP will erst am kommenden Freitag das Plakat ihres Bürgermeister-Kandidaten präsentieren.

Der Wackeldackel ist nicht tot zu kriegen: Auf den Wahlplakaten der dUH (Die Unabhängigen Hilden) erlebt er gerade eine fröhliche Auferstehung. "Keine Abnicker im Rathaus" steht darunter. "Der Dackel ist der Publikumsliebling", freut sich dUH-Ratsfrau Marlene Kortmann. Ein anderes Plakatmotiv rückt eher provokativ ein Anliegen der Unabhängigen ins Blickfeld: Unter der Überschrift "Gegen die Pipeline" winkt der Sensenmann, auf der Brust das Bayer-Logo. Auf die Frage, ob das keinen Ärger gebe, meinte dUH-Ratsherr Dr. Ralf Bommermann, von Beruf Jurist: "CO-Gas ist nun mal tödlich." Die Motive der dUH-Plakate stammen aus der eigenen Kreativwerkstatt.

Professionell gemachte Videos

"Hilden im Herz" ist der Plakat-Slogan, mit dem Horst Thiele bei den Wählern punkten will. Der SPD-Bürgermeisterkandidat nutzt darüber hinaus wie kein anderer Bewerber das Internet, um seine Botschaften an den Mann und die Frau zu bringen. Auf der Plattform Youtube (www.youtube.de/horstthiele) lässt der Kandidat auf professionell gemachten Videofilmen für sich werben: Anneliese Becker von der Hospizbewegung, Ludwig Stubenrauch von den Unterstädter Gartenfreunden, Wolfgang Mais von den Musketieren, Tanzstudio-Inhaberin Angelika Opgenoorth und — als prominentester Fürsprecher — Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Weitere Videofilme werden folgen. "Ich habe mit keinem der Hildener, die auf diesen Filmen für mich sprechen, vorher geredet", sagt der SPD-Kandidat. Die Idee zum Auftritt im Netz sei vom Wahlkampfteam des Ortsvereins gekommen. Als Zielgruppe sieht Thiele "alle Nutzer, nicht nur die Jungen. Auch die Best-Ager tummeln sich ja im Netz". Ab der kommenden Woche will die SPD mit weiteren, themenbezogenen Plakaten um Wähler werben.

"Angelika Urban wählt Hilden": Mit diesem Slogan bewirbt sich die CDU-Spitzenkandidatin ums Bürgermeisteramt. Er solle nicht andeuten, dass sie auch noch andere Angebote gehabt habe, sondern ihre Verbundenheit mit Hilden ausdrücken. Einige Bürger wollen eine gewisse Ähnlichkeit mit der legendären CDU-Bürgermeisterin Dr. Ellen Wiederhold erkannt haben. "Das höre ich zum ersten Mal", muss Urban lachen. Zwei weitere Plakate mit anderen Fotos und anderen Slogans seien vorgesehen. Genaueres will Urban aber noch nicht verraten. Sie kritisiert das "wilde Plakatieren": "Ich finde, was wir den Bügern zumuten, ist zum Teil schrecklich."

Die FDP wirbt mit "Rudi wählen" für ihren Bürgermeister-Kandidaten Rudolf Joseph. Seine Wahlplakate, seine eigene Homepage im Internet sowie die Wahlkampfstrategie wollen die Liberalen erst am kommenden Freitag, 24. Juli, vorstellen. Vorher wollte Josef nichts verraten. Wahlplakate mit Hildener Kandidaten und Hildener Themen wie Klimaschutz, Bildung und Freiflächenschutz werden die Grünen erst in einigen Wochen kleben, sagte Ratsmitglied Susanne Vogel. Als Wahlkampf-Höhepunkt erwarten die Hildener Grünen am 20. August den Spitzenpolitiker Jürgen Trittin in Hilden.

"100 Prozent Hilden — Anders wählen": Die Bürgeraktion Hilden wirbt damit, anders zu sein als die "klassischen" Parteien in der Kommunalpolitik. Die Wählervereinigung präsentiert sich als Sammelbecken für Protest gegen die politischen Verhältnisse in Hilden. Bürgermeister-Kandidatin Dr. Christina Krasemann-Sharma wird nicht in den Vordergrund gerückt, sondern in der Gruppe zusammen mit Parteivorstand und Fraktion gezeigt. Das sei Absicht, sagte Krasemann-Sharma: "Wir verstehen uns als Team, die Spitzenkandidatin ist ein Teil davon."

(RP)
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