Christine Heinen "Wir nennen uns Freundinnen"

Hilden · Tradition und Ideen - der Adventbasar des Inner Wheel Clubs erfindet sich neu, so die Präsidentin.

Frau Heinen, was heißt eigentlich "Inner Wheel"?

Heinen Der Name kommt aus dem Englischen - "Inneres Rad". Als Margarette Golding den Club 1924 gründete, haben die Frauen der Rotarier, die im Krieg waren, deren soziale Aufgaben übernommen. Das Emblem der Rotarier ist ein Industrierad. Wir sehen uns als Ergänzung.

Sie sind also der Frauenclub der Rotarier?

Heinen Ursprünglich war das so. Heute werden Frauen auch Rotarierinnen. In unserem IWC haben wir uns entschieden, ein Frauenclub zu bleiben, aber wir verstehen uns als gleichberechtigter Partnerclub in der rotarischen Familie.

Wie wird man denn bei Ihnen Mitglied?

Heinen Wir nennen uns gegenseitig Freundinnen und pflegen in unserem Club neben allem sozialen Engagement auch das freundschaftliche Miteinander. Dazu gehören monatliche Meetings mit Vorträgen genauso wie kulturelle Veranstaltungen oder eine jährliche Clubfahrt. Deshalb kann man nicht einfach sagen: Ich will Mitglied werden.

Also doch ein exklusiver Club für Rotarier-Gattinnen?

Heinen Nein! Das war in der Vergangenheit so. Eine Frau, die sich ernsthaft mit unseren Zielen: Pflege der Freundschaft, persönlicher sozialer Dienst und internationale Verständigung, identifizieren kann, wird nach einem Aufnahmeverfahren bei uns willkommen geheißen. Auch wir brauchen Nachwuchs.

Sie leben in Erkrath. Warum engagieren Sie sich besonders in Hilden und Haan?

Heinen Weil unsere Mitglieder eben auch aus Unterbach, Erkrath, Wuppertal kommen. Deshalb führen wir im Namen auch "Neandertal". Unser Engagement geht über Stadtgrenzen hinaus.

Wie viele Mitglieder hat Ihr Club?

Heinen Aktuell 39. Unser IWC wurde 1979 als Nummer 13 in Deutschland gegründet. Zum Glück haben wir noch Gründungsmitglieder dabei.

Die die berühmte Marmelade für Ihren Advent-Basar kochen?

Heinen Genau. Darauf sind wir stolz. Allein mit diesen Marmeladen nehmen wir jährlich über 2000 Euro ein. Und zwar nur, weil Freundinnen zum Beerenpflücken antreten, alles in heimischen Küchen einkochen und später noch nett zum Verkauf verpacken. In diesem Jahr werden wir das Angebot auf köstliche Gewürzpasten, Öle und Essig erweitern, die es so nicht im Handel gibt.

Womit macht der IWC sonst noch Umsatz beim Basar?

Heinen Der Reinerlös des Basars kommt eins zu eins zehn sozialen Institutionen zugute, die wir schon viele Jahre unterstützen. Viele von uns stellen kleine Aufmerksamkeiten selber her. Dazu gehören handgefertigte Grußkarten genauso wie handgenähte Nikolausstiefel und natürlich unsere Adventskränze.

Bringen Sie allein damit seit Jahren eine fünfstellige Summe zusammen?

Heinen Nein. Wir haben schon viele Jahre eine Tombola, die von hiesigen Unternehmen großzügig unterstützt wird und rund 500 Preise bietet. Für nur einen Euro kaufen die Leute auf der Straße ein Los und gewinnen vielleicht einen Reisegutschein im Wert von 100 Euro. Oder einen hochwertigen Schlafanzug. Dann holen sie sich ihre Preise in der Cafeteria ab und genießen noch unsere selbst gemachte Suppe oder Kuchen. Auch diese Einnahmen fließen auf unser Spendenkonto.

Stichwort Designer-Fundgrube.

Heinen Die findet diesmal schon zum fünften Mal im Alten Ratssaal statt. Dass wir dort edle Kleidung aus zweiter Hand für den guten Zweck verkaufen dürfen, haben wir übrigens Altbürgermeister Rolf Thiele zu verdanken. Überhaupt ist unser Club der Stadt Hilden sehr verbunden.

Gibt es ein IWC-Basar-Jubiläum im nächsten Jahr?

Heinen Ganz sicher. (chm)

(RP)
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