Hilden Wirtschaftsförderer vor dem Aufstieg

Hilden · Teamleiter Peter Heinze geht. Mindestens zwölf Kandidaten bewerben sich um seine Nachfolge

 Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs siedelte die Wirtschaftsförderung Betriebe mit zusammen mehr als 90 Arbeitsplätzen an. Herausragend: die spektakuläre Kletterhalle "Bergstation".

Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs siedelte die Wirtschaftsförderung Betriebe mit zusammen mehr als 90 Arbeitsplätzen an. Herausragend: die spektakuläre Kletterhalle "Bergstation".

Foto: Christoph Schmidt

In der kommenden Woche wird Peter Heinze, Teamleiter der Hildener Wirtschaftsförderung, wieder vom 4. bis 6. Oktober auf der Expo Real, der größten Immobilienmesse der Welt, in München sein. Diesmal steht der 48-Jährige aber nicht am Stand des Kreises Mettmann, sondern des Bergischen Städtedreiecks Wuppertal-Remscheid-Solingen. Das hat Remscheids OB Burkhard Mast-Weisz (SPD) so mit Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings (SPD) abgemacht. Denn Heinze wechselt zum 1. November als neuer Baudezernent nach Remscheid.

Zwölf bis 15 Kandidaten haben sich um seine Nachfolge beworben, sagt Personal- und Wirtschaftsdezernent Norbert Danscheidt. "Wir werden die Bewerbungen zusammen mit dem Personalrat durchsehen, Anfang Oktober Vorstellungsgespräche führen und uns dann für einen Kandidaten entscheiden."

Heinze war ein Glücksfall für Hilden. Denn der gebürtige Hildener hatte Raumplanung in Verbindung mit Volkswirtschaft in Dortmund und Los Angeles studiert und bereits zehn Jahre als Stadtplaner und Wirtschaftsförderer in Willich Erfahrungen gesammelt. In den vergangenen acht Jahren war er an zahlreichen wichtigen Projekten maßgeblich beteiligt. Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs wurde parzelliert und verkauft. Dort entstanden mindestens 90 Arbeitsplätze. Ein echter Hingucker ist die spektakuläre Kletterhalle "Bergstation", die Besucher aus der ganzen Region anzieht. Heinze hat es geschafft, den Kfz-Verband NRW von Düsseldorf nach Hilden zu holen. Dieser vertritt 13.000 Betriebe mit mehr als 116.000 Beschäftigten und hat für drei Millionen Euro einen schicken Neubau am Bahnhof errichtet - mit S-Bahnanschluss vor der Tür. "Ein Image-Gewinn für Hilden", meint Martin Lindemann, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft: "Das ist einer der leistungsstärksten Fachverbände in NRW." Das ehemalige Hertie-Kaufhaus an der oberen Mittelstraße war lange eine schwierige Immobilie in exponierter Lage. Heinze schaffte es, die Drogerie-Kette Müller dafür zu interessieren. Müller kaufte und sanierte das Gebäude und ist heute einer der wichtigen Frequenzbringer in der Fußgängerzone. Die Sanierung und Umgestaltung des ehemaligen P&C-Hauses am Warrington-Platz zum Einkaufszentrum Itterkarree und der Umbau des Parkhauses Am Kronengarten sind zwei weitere schwierige Innenstadt-Projekte, die Heinze begleitete. Er konnte AkzoNobel, weltweit führender Hersteller von Farben und Lacken, davon überzeugen, in Hilden zu bleiben und den Standort auszubauen. Unternehmen, die in Düsseldorf Mietflächen suchen, nehmen dank der Arbeit der Wirtschaftsförderung jetzt auch Hilden in den Blick - quasi unter dem Label Düsseldorf. Die Hildener Wirtschaft hat eine außergewöhnlich hohe Exportquote (56,45 Prozent/NRW: 35,75). Das könnte zu einer neuen "Marke" werden", hat Heinze der Politik vor einigen Monaten im Wirtschaftsförderungsausschuss vorgeschlagen: "Export City Hilden Rheinland".

(cis)
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