Hilden Wohnwagen-Brände: Verdächtiger schweigt zu Vorwürfen

Hilden · Mit der Festnahme eines 40 Jahre alten Langenfelders ging im August eine Serie von Brandstiftungen abrupt zu Ende. Seither sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

"Er hat sich bislang nicht zu den einzelnen Taten eingelassen, die ihm vorgeworfen werden", sagte auf Anfrage Elisabeth Stöve, Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts. Dort werde das Verfahren in einigen Wochen eröffnet.

Am 11. August hatte die Polizei den Langenfelder festgenommen, der in den Monaten zuvor vor allem in Richrath Wohnwagen, Fahrzeuge und Gartenhäuser angezündet haben soll. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf legt ihm nach Angaben ihres Sprechers Matthias Ridder zehn Taten zur Last. "Die Anklageschrift ist fertig."

Laut Gerichtssprecherin Stöve lagen zwischen Mitte April und Ende Juli neun Tatorte in Langenfeld und einer auf Hildener Seite. Dabei setzte der Brandstifter auch Menschenleben aufs Spiel. Am frühen Morgen des 3. Juli wurde am Tönnesbrucher Feld ein Wohnmobil in Flammen gesetzt, in dem zwei Männer übernachteten. Der 51-jährige Eigentümer aus Seevetal und ein 52-jähriger Bekannter wurden gegen 2.40 Uhr durch das Knistern des Feuers geweckt. Die Männer konnten die Flammen löschen und blieben unverletzt.

Mit insgesamt sieben der in der Anklageschrift genannten zehn Taten hatte sich die Serie im Juli rapide verstärkt. Die Polizei schickte deshalb laut Sprecherin Nicole Rehmann mehr Streifen als sonst auf die Straßen. So entdeckten in einem der Fälle am 7. Juli gegen 1.55 Uhr auch Streifenbeamte als erste einen brennenden Wohnwagen Am Schlangenberg, von dem das Feuer auf einen Lieferwagen daneben übergegriffen hatte.

Überwiegend Wohnmobile und Wohnwagen, aber auch zwei Lastwagen, Autos. Mülltonnen, Gartenhäuser und andere Gegenstände standen bei den in der Anklageschrift aufgeführten zehn Taten in Flammen. Den Gesamtschaden bezifferte ein Polizeisprecher auf einen hohen fünfstelligen Betrag. Nach aufwendigen Ermittlungen sei "der dringende Tatverdacht" auf den 40-jährigen Mann gefallen, der dem Vernehmen nach keiner geregelten Arbeit nachgehen soll.

Der vorsätzlich gelegte Tribünenbrand im Langenfelder Stadion an der Jahnstraße in der Nacht zum 30. Juni fällt zwar in den Zeitraum, wird laut Polizeisprecher Ulrich Löhe "dieser Serie allerdings nicht zugeordnet". Nach Angaben von Polizeisprecherin Claudia Partha sind die Täter noch nicht ermittelt.

(mei)
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