Hilden/München XY-Zuschauer liefern rund 20 Hinweise

Hilden/München · Sechs Raubüberfälle auf Hildener Spielhallen wurden Mittwoch in der Sendung als Film- und Studiobeitrag behandelt.

 Der Moderator der Fernsehsendung, Rudi Cerne (r.), im Gespräch mit Kriminalhauptkommissar Siegfried Jörss, der dazu ins ZDF-Fernsehstudio nach München reiste. Es war bereits der zweite XY-Auftritt des Beamten.

Der Moderator der Fernsehsendung, Rudi Cerne (r.), im Gespräch mit Kriminalhauptkommissar Siegfried Jörss, der dazu ins ZDF-Fernsehstudio nach München reiste. Es war bereits der zweite XY-Auftritt des Beamten.

Foto: -dts

Die Zuschauer der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" haben mehr als 20 Hinweise zu den Spielhallen-Überfällen in Hilden geliefert. Darunter sei auch "der ein oder andere brauchbare Hinweis", berichtet eine Polizeisprecherin. Alle Angaben werden nun geprüft. Das nehme einige Zeit in Anspruch.

Eine Überfall-Serie auf insgesamt sechs Spielhallen in Hilden hielt die Polizei zwischen dem 25. März 2015 und dem 9. Mai 2016 in Atem. Allein vier Mal wurde eine Spielhalle an der Niedenstraße überfallen. Die Polizei glaubt, dass diese Überfälle stets dieselben Straftäter begangen haben. Eine Fahndung mit Fotos von Überwachungskameras brachte jedoch keinen Erfolg.

Daher wendete sich die Polizei an das Fernsehteam. Es drehte zu den Taten einen kurzen Spielfilm, in dem teilweise auch die Aufnahmen der Überwachungskameras zu sehen waren. Sie zeigten, wie ruhig die Täter zu Werke gingen. Die Polizei geht von einer fünfköpfigen Gruppe aus, die die Überfälle in unterschiedlicher Zusammensetzung beging. Einer der Männer trug dabei auffällige rote Schuhe, die am Mittwochabend auch zu einigen Zeugenhinweisen Anlass gaben.

An dem Drehbuch für die Spielfilm-Sequenz arbeitete Kriminalhauptkommissar Siegfried Jörss mit. Er reiste am Dienstag nach München. Für seinen Auftritt im Fernsehstudio hatte er sich Notizen auf DIN A 4-Blättern gemacht, um die Fragen von Moderator Rudi Cerne zu beantworten. Später nahm er Anrufe von Zuschauern entgegen. Jörss hat darin schon Erfahrung, war er doch 2009, 2010 und 2012 auch schon zu Gast in München. 2012 berichtete er bei XY von einem Einbruch in Haan, bei dem ein älterer Mann brutal zusammengeschlagen wurde. Solch einen Fernsehauftritt "macht nicht jeder Kollege und nicht jeder Kollege tut es gern", sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. Doch Siegfried Jörss habe seine Auftritte so gut bewältigt, dass er nun ein weiteres Mal nach München geschickt wurde. Um die Sendung vorzubereiten, stand er "im Vorfeld mit dem ZDF in ständigem Austausch", so Löhe. Seinen regulären Dienst trete Jörss heute wieder an.

Dann gibt es viel zu tun für ihn und sein Team. Zeugen hatten die Möglichkeit, bis 1 Uhr nachts direkt im Sender anzurufen oder sich darüber hinaus bei der Polizei in Hilden sowie der Kreispolizei in Mettmann zu melden. Wie viele Anrufe im Studio eingegangen sind, ist noch gar nicht bekannt. Doch wie die Produktionsfirma mitteilt, meldeten sich bei Jörss noch am Abend "gleich mehrere Anrufer", die glauben, die Täter auf den Bildern erkannt zu haben. Auch zu einem möglichen Fluchtfahrzeug gebe es einen viel versprechenden Hinweis.

Darüber hinaus verzeichnete das Kriminalkommissariat in Hilden mehr als 20 Anrufer. Das berichtete am Donnerstagmorgen die Sprecherin der Kreispolizei Mettmann, Claudia Partha. "Darunter ist keine ganz, ganz heiße Spur, aber der ein oder andere brauchbare Hinweis", so lautet ihre erste Bewertung.

Und während die Beamten noch die Zuschauerhinweise auf mögliche Täter sortierten, geschah ein weiterer Überfall auf eine Spielhalle: Donnerstagmorgen erbeuteten um 0.50 Uhr bei einem Raub in Velbert-Mitte zwei maskierte Täter 1000 Euro. Die Polizei ermittelt.

(arue)
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