Hilden/Haan Zahl der Einbrüche erreicht Rekordhöhe

Hilden/Haan · In den Städten des Kreises Mettmann wird mehr eingebrochen, als je zuvor. Schon jetzt verzeichnet die Polizei eine Steigerung von 40 Prozent. Sie setzt auf Aufklärung. 43 Prozent der Einbrüche bleiben im Versuch stecken.

Hilden/Haan: Zahl der Einbrüche erreicht Rekordhöhe
Foto: dj-

In der Nacht zu Sonntag wird die Uhr umgestellt, wir können alle eine Stunde länger schlafen. Doch mit der Zeitumstellung beginnt auch die Hochsaison für Einbrecher. Die früher einsetzende Dunkelheit nutzen Diebe, um ungesehen in Wohnungen und Häuser einzusteigen. Die Polizei rechnet damit, dass die Zahl der Einbrüche noch einmal ansteigen wird.

Doch schon Ende Oktober liegen die Zahlen auf Rekordniveau. "Wir haben jetzt bereits ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum", sagt Polizei-Sprecherin Nicole Rehmann. Im vergangenen Jahr hat die Polizei in den zehn Städten 1279 Einbrüche registriert, der Wert der entwendeten Gegenstände wurde auf rund 3,55 Millionen Euro geschätzt. Durchschnittlicher Schaden pro Haushalt: etwa 5000 Euro. Nur etwas mehr als 20 Prozent der Einbrüche werden aufgeklärt. Besonders betroffen sind Hilden und Ratingen. "Wir haben in Hilden fast 70 Prozent mehr Einbrüche (113 bis August) im Vergleich zum Vorjahr", bestätigt Kriminaldirektor Johannes Hermanns: "Wir werden von Diebesbanden aus Südosteuropa überrollt." Hauptproblem sind nach wie vor die reisenden Tätergruppen. "Es werden gezielt Leute in Wohngebieten abgesetzt, die dann auf Diebestour gehen", sagt Hauptkommissar Rainer Herbrand. Der Kreis Mettmann liege sehr verkehrsgünstig. In Windeseile seien die Täter wieder auf der Autobahn.

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Die Bürger können ihre Wohnungen schützen. "In den ersten sechs Monaten blieben 43 Prozent aller Einbrüche im Versuch stecken", berichtet Hermanns. Deshalb setzt die Polizei in diesen Tagen verstärkt auf Information. Viele Bürger interessieren sich für die Sicherung ihrer Fenster. Das ist auch dringend nötig, denn bei den meisten Einbrüchen wird das Fenster oder die Terrassentür mit Gewalt aufgehebelt. Doch es gibt auch Einbrecher, die setzten unterhalb des Fenstergriffs einen Bohrer an. "Durch das Loch wird dann mit Hilfe eines Werkzeugs der Griff betätigt", sagt Herbrand. Zum Glück selten seien Fälle, bei denen die Täter das Glas zerstören. "Das ist meist sehr laut und außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Täter selbst verletzen", sagt Herbrand. Doch wenn Scheiben oder Terrassentüren zerstört werden, dann meist mit einem Stein, den die Täter im Vorgarten finden. Und was soll man machen, wenn man nachts schläft und auf einmal von Einbrechern geweckt wird? "Auf keinen Fall den Helden spielen und sich den Tätern in den Weg stellen", sagt Herbrand. Am besten sei es, sich bemerkbar zu machen und ganz laut etwa "Wer ist da" zu rufen. Einbrecher seien Diebe, keine Räuber und würden in so einem Fall so schnell wie möglich die Flucht ergreifen. In dieser Woche geht die Polizei verstärkt gegen Einbrecherbanden vor. Autofahrer müssen sich auf Kontrollen einstellen, in den Wohngebieten werden darüber hinaus verstärkt Zivilpolizisten patrouillieren. Einer der wichtigsten Tipps: Beim Verlassen der Wohnung mit Hilfe von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern signalisieren, dass Haus oder Wohnung bewohnt ist. Auch elektrische Rollos lassen sich über Zeitschaltuhren steuern.

(RP)
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