Hückelhoven Auf Tuchfühlung mit flauschigen Küken auf dem Hühnerhof

Hückelhoven · 38 Kinder des Schaufenberger Kindergartens "Sternschnuppe" besuchten Bauer Moll.

 Sind es zehn oder elf piepsende Flauschbällchen? Hätten die Kinder alle Küken auf dem Kobbenthaler Hof zählen müssen, hätte das etwas länger gedauert, es sind zurzeit nämlich 25 000 Stück.

Sind es zehn oder elf piepsende Flauschbällchen? Hätten die Kinder alle Küken auf dem Kobbenthaler Hof zählen müssen, hätte das etwas länger gedauert, es sind zurzeit nämlich 25 000 Stück.

Foto: JÜRGEN LAASER

Narin war zuerst mutig, auf Anweisung schob sie ihre kleinen Hände unter den Bauch des noch kleineren (und namenlosen) Kükens und hob es hoch - kein Protestgepiepe störte die Begegnung von Kindergarten-Kid und Hühner-Kid auf dem Kobbenthaler Hof in Schaufenberg.

Gut, mit vier Tagen Lebensalter auf dem Bückelchen und 100 Gramm Gewicht ist das hellgelbe Küken noch nicht wirklich stimmmächtig, aber es gab ohnehin keinen Grund sich zu beschweren, denn die 38 Kinder des Schaufenberger Kindergartens "Sternschnuppe" hörten auf erwachsene Ratschläge zum korrekten Umgang mit dem Mini-Federvieh.

Nur Jean-Pierres Stärken lagen eindeutig beim Futterholen, seine eher grobmotorischen Versuche der Mini-Hühner-Haltung mit zwei Händen beantworteten die kleinen Gelben mit dem Spreizen aller acht Finger an beiden Füßen.

Der Schaufenberger Bürgerverein nimmt jährlich zu einigen Terminen das besondere Wohlergehen der örtlichen Kinder in die Hände - und da der Vereinsvorsitzende Karl-Hubert Moll auch der Eigner des traditionsreichen Kobbenthaler Hofs auf halber Höhe zwischen Schaufenberg und Ratheim ist, ist der Weg vom Lindenplatz als Kindergarten-Standort mitten in dem alten Bergmannsort in die Feldgemarkung quasi vorgezeichnet. Zu Fuß natürlich.

Mitglieder des Bürgervereins, Eltern und Großeltern sowie die Erzieherinnen der Kinder um Sternschnuppen-Leiterin Sandra Ottmann, zusammen 14 Personen, sind auf Zack, um den Hof-Tag für alle Beteiligten zum Vergnügen zu machen. Der Hofhund hatte nichts zu Bellen, die beiden Ziegen nichts zu Meckern, es gab Kohlrabi-Blätter und Brötchen, die Haus- und Hof-Katze überließ den anderen Vier- und Zweibeinern aller Größenordnungen vornehm das Feld und den Hof.

Die weiteste Anreise zur Kobbenthaler Höhe hatte eine Kreuzung, nämlich fünf Ferkelchen aus der Züchtung von Pietrain- und Deutscher (Schweine-)Landrasse, die aus Uetterath bei Geilenkirchen extra gekommen waren und durch beständig gute Laune und flinke Bewegungen auffielen.

Extra angereist, denn Karl-Hubert Moll und Sohn Georg haben sich auf die Hühnermast spezialisiert, wobei "Hühner" nicht ganz stimmig ist, denn die 100-Gramm-Youngster werden in sechs Wochen auf rund zweieinhalb Kilo gebracht, um Speisen-Spaß als Grillhähnchen zu bereiten. Wobei die wiederum zu 40 Prozent weiblich sind und nicht, zur Beruhigung von Kindern und Betreuern, vergast werden wie es bei der Zucht von Legehennen mit den männlichen Tieren geschieht.

Da schmeckte auch das Frühstück auf Strohballen in der Scheune mit gesunden Broten und Rohkost, wie es sie ohnehin täglich im Kindergarten gibt. Ein besonderer Tag hat natürlich auch seinen besonderen Abschluss: Mitarbeiter der Hückelhovener Tafel hatten Schokolade und andere Leckereien mitgebracht - zusätzliche Kräftigung für den Heimweg durch die Kobbenthaler Felder zum Platz unter den Linden.

(isp)
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