Hückelhoven "Ave Maria" zweier Komponisten vorgestellt

Hückelhoven · Das 44. Geistliche Konzert im Advent des Brachelener Kirchenchores mit Solisten in St. Gereon.

"Sie haben gut daran getan, für eine Stunde aus der Hektik der Welt in eine besinnliche Einstimmung auf den Advent und Weihnachten zu kommen!" Dass Hermann-Josef Bocks als Vorsitzender des Brachelener Kirchenchors mit seiner Begrüßungspassage recht behalten hatte, zeigte am Ende des mehr als einstündigen Konzerts anhaltender Beifall im Stehen der knapp 100 Zuhörern in der Gereons-Kirche.

Es war das 44. Geistliche Konzert im Advent des Brachelener Kirchenchores, für das sich dessen Mitglieder - 16 Damen und acht Herren - mit Chorleiter Jürgen Knorr wieder ein vielschichtiges Programm hatten einfallen lassen, das in 21 Stücken von Dietrich Buxtehude über Udo Jürgens bis zu einer japanischen Komposition reichte. Hermann-Josef Bocks schaltete eine "Meditation" als gesellschaftlich-mediale Zeitbetrachtung dazwischen.

Und erneut hatte man, vermutlich zum mindestens 25. Mal, wie Hermann-Josef Bocks schätzte, ein Streicherensemble verpflichtet, das sich neben den Begleitungen rein instrumental mit Jean Sibelius' "Andante Festivo" nachdrücklich empfehlen konnte.

Mit dabei auch wieder die Flötistin Susanne Backes, deren Qualitäten man ebenfalls mehrfach goutieren konnte. Besonderer Dank ging an den Organisten und Pianisten Gottfried Houben, der sich kurzfristig für den verhinderten Bernd Kleinen zur Verfügung gestellt hatte. Und auch der Nachwuchs erhielt eine Chance - mit Lukas Limburg konnte ein ganz junger Hornist sein großes Talent unter Beweis stellen.

Die Einstimmung ins Konzert nahm Gottfried Houben an der großen Orgel mit dem "Kanon" von Johann Pachelbel (1653 - 1706) vor, bevor der Hornist beim Stück über den Mönch Lebuinus dazustieß, von der Orgelbühne blasend, klanglich eine gute Entscheidung.

Bach, Mozart, Dietrich Buxtehude wurden unter anderem vorgestellt, nicht nur mit adventlichen oder weihnachtlichen Themen, dennoch dem eigenen Anspruch nach Besinnlichkeit immer genügend. Interessant war das Vorhaben, das "Ave Maria" von zwei Komponisten vorzustellen - die seltener gespielte Version von Guilio Caccini (1551 - 1613) führte der Brachelener Kirchenchor mit Gottfried Houben am E-Piano auf. Der Kontrast war dann Schuberts getragene Version, wohl die bekannteste überhaupt, mit Houben ebenfalls am Piano und der Tenor-Solostimme von Gesamtleiter Jürgen Knorr.

Leicht fröhlich die zeitgenössische Komposition "Hsumo Nando" der Japaner Yumi Kimura und Kanku Wakako mit der kleinen Orgel und der Querflöte von Susanne Backes. Wie beim Original: Das Stück "Ihr von Morgen" von Udo Jürgens sang Jürgen Knorr, am Klavier begleitet von Gottfried Houben.

Das Finale mit einem Klassiker: "Tochter Zion", das auf Georg Friedrich Händel und Friedrich Heinrich Ranke zurückgeht, alle Musiker und das Publikum vereinten sich zu einem Klangkörper, die Advents-Stimmung erreichte ihren Höhepunkt.

(isp)
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