Hückelhoven Awo baut für kinderreiche Zukunft

Hückelhoven · Der ehemalige Spielplatz Aggerstraße wird zum Spiel-Platz für 25 weitere Kindergartenkinder. Hinter ihrem Familienzentrum Im Rhin baut die Arbeiterwohlfahrt für eine neue Gruppe. Ab 2017 kann sie hier 115 Kinder betreuen.

 Erster Spatenstich mal anders: Mit Bauhelmchen und Mini-Spaten erklommen die Kinder den Sandberg auf dem Gelände, wo 2017 ein Neubau für eine fünfte Kita-Gruppe eröffnet wird - in Sichtweite das Baugebiet Ruraue.

Erster Spatenstich mal anders: Mit Bauhelmchen und Mini-Spaten erklommen die Kinder den Sandberg auf dem Gelände, wo 2017 ein Neubau für eine fünfte Kita-Gruppe eröffnet wird - in Sichtweite das Baugebiet Ruraue.

Foto: JÜRGEN LAASER

Diesmal waren es nicht die "Großen" von der Stadt, sondern ganz viele kleine Baumeister und Handwerkerinnen, die mit dem Ersten Spatenstich symbolisch den Bau der Kindergarten-Erweiterung Im Rhin starteten. Auf dem Lieblingsspielplatz der Kinder steht keine Rutsche mehr. Statt Sandkasten ein riesiger Sandberg, Erdaufschüttungen und eine Baugrube, an deren Rand Holzlatten das Fundament abstecken. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) baut eine fünfte Gruppe für 25 Kinder über drei Jahre.

Hintergrund für die Erweiterung des Awo-Familienzentrums im "Flussviertel" war die Fortschreibung des städtischen Kindergartenbedarfsplans, der mehr Kita-Plätze für Kinder über drei Jahren für erforderlich hält. Der Jugendhilfeausschuss beschloss die Erweiterung als Investorenmodell: Die Awo baut, die Stadt mietet. Und weil es dafür satte Bundeszuschüsse gibt, zahlen beide nur je 45.454 Euro für den Bau, der rund 500.000 Euro kosten soll. Der Plan, an das bestehende Gebäude anzubauen, wurde verworfen. Denn ein einzelner Baukörper auf dem städtischen Grundstück (ehemals Spielplatz) bietet den Vorteil, dass hier nochmals eine Erweiterung möglich wird, wenn aus den umliegenden Neubaugebieten noch mehr Kinder Betreuungsplätze brauchen.

Awo-Kindergartenleiterin Anita Bräu erinnerte an die lange und enge Verbindung zu diesem Platz. Er sei Ausflugsziel Nummer eins gewesen, einige Leute nannten ihn schon "Awo-Spielplatz". "Bei den ersten Sonnenstrahlen im Jahr füllte sich der Spielplatz mit großen und kleinen Menschen, die Picknickkörbe und Decken mitbrachten", sagte Bräu. Als am Freitag vor zwei Wochen unvermittelt Bagger anrückten und alle Spielgeräte abräumten, seien bei den Kindern auch ein paar Tränchen geflossen. Aber: "Bald dürfen hier 115 Kinder ohne Ende spielen, dann ist das ein riesengroßer Awo-Spielplatz." Nach zwei Jahren mit überbelegten Gruppen könne sich das Familienzentrum dann wieder ausbreiten. Im Neubau nach Plänen des Architekten Michael Dörstelmann entsteht eine 75 Quadratmeter große Halle, die durch eine Schiebetür für Veranstaltungen um den 61 Quadratmeter großen Gruppenraum vergrößert werden kann. Auch wenn jüngere Kinder einmal hier betreut werden sollten, wird dafür alles vorbereitet sein. Weil das Einzel-Gebäude nicht separat geführt werden kann, seien konzeptionelle Details - Wo essen die Kinder? - noch abzustimmen, betonte Ulla Sevenich-Mattar, Awo-Fachbereichsleiterin Kinder- und Jugendhilfe.

"Wir wollen heute symbolisch ein Zeichen setzen, dass wir für die Zukunft bauen", unterstrich Awo-Kreisvorsitzender Bernd Reibel. Die Awo habe mit der Einrichtung einer zusätzlichen Gruppe auf den Bedarf reagiert. Die Einrichtung erlebe schon den vierten Ersten Spatenstich, sagte Reibel. 1990 war die zweigruppige Kita eröffnet worden, 1997 wurden zwei Gruppen angebaut, 2009 erfolgte die Zertifizierung als Familienzentrum, die zweite Erweiterung schuf 2012 Platz für unter Dreijährige, jetzt kommt die fünfte Gruppe mit Spielgelände.

Bürgermeister Bernd Jansen, dem die kleine Sophia ein selbst gemaltes Bild überreichte, versprach den Kindern, sie könnten ab Sommer 2017 den 200 Meter entfernten neuen Spielplatz im Baugebiet Ruraue besuchen. Schon in diesem Jahr wird dort ein Bolzplatz fertig.

(RP)
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