Hückelhoven Boulevardtheater aus Bayern kam an

Hückelhoven · Auch Rheinländer hatten ihr Vergnügen am Gastspiel von Steiners Theater in der Hückelhovener Aula. In der Komödie "Das ist mein Bett" geht es ums Wohnungssuche und natürlich um Liebe – mit Verwirrungen und einem Happy End.

 Wohnungsbesichtigung mit Missverständnissen – viel zu schmunzeln gab es bei der Aufführung von Steiners Theater in Hückelhoven.

Wohnungsbesichtigung mit Missverständnissen – viel zu schmunzeln gab es bei der Aufführung von Steiners Theater in Hückelhoven.

Foto: Uwe Heldens

Auch Rheinländer hatten ihr Vergnügen am Gastspiel von Steiners Theater in der Hückelhovener Aula. In der Komödie "Das ist mein Bett" geht es ums Wohnungssuche und natürlich um Liebe — mit Verwirrungen und einem Happy End.

Er sagt: "Sonja?!" Sie sagt: "Samstag!" Und damit hatten sie sich schlussendlich, die beiden Protagonisten des Boulevardstücks "Das ist mein Bett!", das die aus Oberbayern stammende Bühne "Steiners Theater" nun in der Hückelhovener Aula aufführte. Gut 350 Besucher, darunter auffällig viele mit bayrischen Wurzeln, wollten sich die Komödie um Wohnungsnot und charmante Tricks der Hauptfiguren Sonja Meisinger und Philipp Samstag nicht entgehen lassen. Sie dankten mit Szenenbeifall und kräftigem Schlussapplaus.

Und den Eindruck eines "Notstopfens" machte das Stück mit seinen vier aus zahlreichen Fernsehauftritten und -serien bekannten Darstellen Gerda Steiner, Hans Stadlbauer, Marianne Rappenglück und Ralph Schicha nicht, obwohl es als "Ersatz" für die seit Jahren um diese Jahreszeit herum in der Aula gastierenden Operette verpflichtet wurde, sagte Kulturamtsleiter Holger Loogen für die veranstaltende Stadt Hückelhoven zur RP.

Nach längerer Tourneetheater-Abstinenz in Hückelhoven durchaus kein Missgriff. Zunächst öffnete sich der Bühnenvorhang nur ein wenig, um Theaterleiterin und Hauptdarstellerin Gerda Steiner durchzulassen, die ihre Qualitäten als Moderatorin mit einer kurzen Einführung ins Stück bewies, das in vier Akten die Wohnungsnot in der "Weltstadt mit Herz", München, (die Münchener im Publikum jubelten) und natürlich die Liebe zum Dreh- und Angelpunkt eines vergnüglichen Abends machte.

Gerda Steiner ist die Tochter des 2008 verstorbenen Peter Steiner, der krachlederne Volksstücke nicht nur auf seine eigene Münchener Bühne, sondern in zahllosen Fernsehauftritten in die Republik brachte. Ab 2011 switchte die heute 60-Jährige die Ausrichtung von eher derben Schwänken und Komödien in Richtung Boulevardtheater um, und das erfolgreich. Beibehalten wurde allerdings ein entschärfter und damit verständlicher bayrischer Dialekt, den sogar der in Moers aufgewachsene Ralph Schicha beherrscht, übrigens ein Doktor der Psychologie, der den in Sonja gleich verliebten Wellness- und Esoterikfan Philipp Samstag einfühlsam gibt.

Single Sonja hat endlich in München ein bezahlbares Einraum-Apartment gefunden, dessen kratzbürstige Eignerin Traudl Steininger (variantenreich Marianne Rappenglück) nur an Ehepaare vermietet. Im Biergarten trifft Sonja den Bankangestellten Philipp, den sie überzeugt, bei der Kratzbürste ihren Ehemann zu spielen, woraus zunächst für ihn, dann auch für Sonja in witzigen Dialogen und Szenen Ernst wird. Am Ende duzt er sie mit "Sonja", worauf sie ihren Ehe-Willen mit der Annahme seines Nachnamens bekundet: "Samstag!" Köstlich der tollpatschig-quirlige Hans Stadlbauer, der als Philipps Chef Gottfried Laufhäuser am Ende seine Traudl kriegt. Und wie ist die Liebe im 21. Single-Jahrhundert? Philipp: "Die Liebe ist das Licht des Lebens!" Sonja: "Und die Ehe die Stromrechnung!"

(isp)
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