Hückelhoven Comedy-Brücke: Polen, USA, Saffelen

Hückelhoven · John Doyle, Marek Fis und Hastenraths Will gestalteten einen grandiosen Abend zum KSK-Stiftungs-Jubiläum.

 Die drei Comedians (v. l.) Marek Fis, John Doyle und Hastenraths Will ernteten begeisterten Applaus. John und Will standen vor zehn Jahren gemeinsam auf der gleichen Bühne: bei der legendären "Nabend zusammen"-Show.

Die drei Comedians (v. l.) Marek Fis, John Doyle und Hastenraths Will ernteten begeisterten Applaus. John und Will standen vor zehn Jahren gemeinsam auf der gleichen Bühne: bei der legendären "Nabend zusammen"-Show.

Foto: JÜRGEN LAASER

Die Welt ist eine Bandscheibe. So hat John Doyle sein aktuelles Buch genannt, in dem er sich der Volkskrankheit Nummer eins, den Rückenschmerzen, widmet. Als der bekannte US-Komiker, der aus New Jersey stammt und mit seiner Familie in Köln lebt, aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Sparkassen-Stiftung in der Hückelhovener Aula auftritt, hat er sein gleichnamiges Bühnenprogramm mitgebracht zum Internationalen Comedy-Abend.

Für Doyle ist es nicht die erste Begegnung mit dem Publikum in der ehemaligen Zechenstadt. Moderator Hastenraths Will alias Christian Macharski macht deutlich, dass auch Doyle an diesem Abend - wie die Kreissparkasse - Jubiläum feiert: Vor genau zehn Jahren brachte der mittlerweile 51-jährige Familienvater die Besucher der Nabend-zusammen-Show des Rurtal-Trios zum Lachen. Mit Galgenhumor berichtet John Doyle von Gymnastik-Übungen an der Bushaltestelle, um den verhassten Rückenproblemen Paroli zu bieten. Von den täglichen Diskussionen mit dem pubertierenden Kind und vom Wunsch seiner Frau, eine Nacht mit Robert Redford zu verbringen.

Die graue Jogginghose, das knallrote T-Shirt mit dem beziehungsreichen Aufdruck "Ostblock-Latino" und der starke polnische Akzent sind die Markenzeichen des 31-jährigen Comedian Marek Fis, dessen rasante Karriere 2006 begann, als er beim Talentwettbewerb des bekannten Quatsch Comedy Club den zweiten Platz belegte. Der gebürtige Pole, der in Berlin und Krakau lebt, bedient in Hückelhoven sämtliche Klischees: "Jetzt sieht man mal die Gesichter hinter den Autos." Und weiter: "Ich freue mich, dass ich heute Abend hier sein muss. Das ist ein Teil meiner Bewährungsauflagen." Marek Fis erzählt vom anstrengenden Leben in der Vierer-WG mit zwei tschetschenischen Widerstandskämpfern und einem angehenden Piloten aus Saudi-Arabien sowie von seiner Begegnung mit Fußballfunktionär Reiner Calmund: "Er war allein im Zugabteil, aber das Abteil war voll." Gewohnt unelegant - derbes Karohemd, Parka, die Hose in plumpe Gummistiefel gestopft - führt Hastenraths Will durch das Programm beim Internationalen Comedy-Abend in der, wie er feststellt, "restlos mit Freikarten ausverkauften Aula".

Der Landwirt und Ortsvorsteher aus Saffelen verweist auf die großen Verdienste der Sparkassen-Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, zur Völkerverständigung beizutragen, etwa durch die Integration der Holländer auf der A 46 oder die Herausgabe des Wörterbuchs Deutsch - Platt.

Zu einem "besonderen Abend" begrüßt Sparkassen-Chef Thomas Pennartz die zahlreichen Gäste bei der Veranstaltung im Rahmen der Jubiläumswoche "Eine Woche voller Erlebnisse". Die Sparkassen-Stiftung arbeite am Brückenbau, sie wolle Begegnungen stattfinden lassen, um Eindrücke von anderen Menschen, Kulturen und Hintergründen zu ermöglichen, so der Vorstandsvorsitzende.

(cb)
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