Hückelhoven Custom Cars - Wohnzimmer auf Rädern

Hückelhoven · Mehr als 200 amerikanische "Custom Cars" präsentierten die stolzen Besitzer auf dem Gelände von "Schacht 3". Jahrzehnte alte Schmuckstücke gab es bei der "BSCA feat. MuM's Custom Party" in Hückelhoven zu sehen.

 Hückelhovener, Wegberger und Bergheimer US-Cars-Fans freuten sich am Wochenende über das Treffen im Schatten des Förderturms von Schacht 3 in Hückelhoven.

Hückelhovener, Wegberger und Bergheimer US-Cars-Fans freuten sich am Wochenende über das Treffen im Schatten des Förderturms von Schacht 3 in Hückelhoven.

Foto: Jürgen Laaser

Drei Damen hatte Uli Schmitz beim Pokern vor über 30 Jahren auf der Hand. Sie haben ihm sein erstes Liebhaberstück verschafft: einen amerikanischen Chevrolet Camaro, Baujahr 1979. "Seitdem bin ich von der Leidenschaft infiziert", sagt der "Custom Car"-Liebhaber Schmitz. Sein erstes erstes Ausbildungsgehalt hatte er damals gesetzt. Zur "BSCA feat. MuM's Custom Party" in Hückelhoven erschien er mit seinem originalen US-Wohnwagen. Neben ihm, brachten weitere 200 Autoliebhaber ihre Schmuckstücke und die ganz persönlichen Geschichten dazu mit zum Parkplatz von Schacht 3, wo drei Tage lang große "Custom Party" gefeiert wurde.

Uli Schmitz verbindet viel mit seinem silbernen Wohnzimmer auf Rädern. Er selbst hatte ihn aus Baltimore (USA) nach Deutschland geholt. Zwölf Jahre ist das jetzt her. Mit dem "Airstream" fährt er in den Urlaub und regelmäßig zu Treffen der zahlreichen "Custom Car"-Anhänger in ganz Europa. Von Schweden, den Niederlanden und Belgien bis in die Schweiz haben ihn die Treffen schon geführt. "Wir sind wie eine große Familie", sagte der Bergheimer, der zusammen mit Familie Fabisch aus Wegberg den Sonnenuntergang bei einem kalten Getränk genoss. "Im Auto zu sitzen, dass ist ein Wohlgefühl, wie im eigenen Wohnzimmer", sagte Detlef Fabisch, der einen Dodge Pickup und einen neongrünen Pontiac sein eigen nennt. Auch Ehefrau Ute Fabisch findet das Fahrgefühl und die Motorengeräusche "einmalig schön."

Mehr als 200 chromglänzende, auffallende amerikanische Autos konnten sich Besucher ansehen. Veranstalter Michael Meier von der Gemeinschaft "Belgian Streetcruisers International", erklärte, dass die amerikanischen Straßenkreuzer individuell sind und "von der Stange" gekauft seien: "Custom Car heißt, der Besitzer macht aus dem Auto, was er will. Es gibt keine Grenzen." In Campingwagen und Zelten übernachteten die Aussteller direkt auf dem Parkplatz, wo die Party nach Anbruch der Dunkelheit richtig begann. DJ Flikkie und die Band "Get Smash" spielten Hardrock, Rockabilly und Country.

Doch egal, ob Tag oder Nacht: Die amerikanischen Lieblingsstücke waren drei Tage lang das beliebteste Gesprächsthema. "Man fragt, was andere Neues gemacht haben und erfährt gute Insidertipps", sagte Uli Schmitz. Gestern Nachmittag entschied eine Jury zum Abschluss über die schönsten Lackierungen, besten Motoren und den "Best of Show"-Wagen. Uli Schmitz hat für seinen Wohnwagen keinen Pokal erhalten. Doch leer ausgegangen ist er nicht. "Die Blicke und das Lob der Leute sind die größte Wertschätzung für uns Schrauber", sagte er.

(bal)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort