Hückelhoven "Delikatessen" zum Neujahrskonzert

Hückelhoven · Zum 22. Neujahrskonzert begrüßten Stadt Hückelhoven und Kreis-Volkshochschule mehr als 700 Zuhörer. Seit Wochen war das Konzert mit der Neue Philharmonie Frankfurt unter dem Dirigat von Jens Troester ausverkauft.

 Die Neue Philharmonie Frankfurt unter dem Dirigat von Jens Troester: In der Hückelhovener Aula wurde das Orchester beim Neujahrskonzert vor 740 Zuhörern erst nach der Zugabe aller Zugaben von der Bühne gelassen.

Die Neue Philharmonie Frankfurt unter dem Dirigat von Jens Troester: In der Hückelhovener Aula wurde das Orchester beim Neujahrskonzert vor 740 Zuhörern erst nach der Zugabe aller Zugaben von der Bühne gelassen.

Foto: Jürgen Laaser

Delikat essen, das ist allein schon eine feine Sache. Heißt das Angebot aber "Delikatessen" und basiert auf dem Grundnahrungsmittel Musik, dann gerät es zu einem Rundumvergnügen - wie das zweite Mal die Neue Frankfurter Philharmonie zum Hückelhovener Neujahrskonzert beweisen konnte.

"Delikatessen" war das Konzert am Sonntagmorgen überschrieben. Las der Zuhörer einige der Titel wie "Die Gansleber im Hause Duschnitz", "Champagner-Polka" oder "In a Vodka Shop", dann stimmte das überein. Als dann noch der Künstlerische Leiter und Moderator, Dr. Ralph Philipp Ziegler, mit leeren Champagnerflaschen in den Händen auf den Bühnenboden der Aula ging, da war ein Großmaß an Authentizität erreicht, Bariton Patrick Ruyters hatte, ebenfalls mit Champagnerflaschen bestückt, gerade aus den "Lustigen Weibern von Windsor" gesungen.

Seit Wochen ausverkauft war für gestern die Aula. Dass die "Delikatessen" - das 22. Neujahrskonzert von Stadt Hückelhoven und Kreis-Volkshochschule - ausverkauft waren, hat schon Tradition. Und wenn die Neue Frankfurter Philharmonie im Januar 2018 zu ihrem dann schon dritten Konzert wiederkehren wird, ist auch das schon (rheinische) Tradition.

Dass sich das Publikum auf das Orchester in einem Jahr fast unbändig freut, war am Sonntag hör- und sichtbar. Ralph Philipp Ziegler, Jens Troester als ständiger Gastdirigent und der 40-köpfige Klangkörper zeigten sich mit großer Spielfreude ebenfalls an 2018 stark interessiert. Das erste Markenzeichen der Neuen Frankfurter Philharmonie, die ihren Stamm-Sitz im Capitol-Theater Offenbach bespielt, ist das breite Spektrum der beherrschten Musikliteratur vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik im Crossover auch mit Rock und Pop. Letzteres blieb am Sonntag zwar außen vor, das Orchester besetzte aber im Rahmen der "Delikatessen" in Bandbreite Klassiker wie Rossini, Johann Strauß, Mozart, Offenbach und Erich Wolfgang Korngold, Arnold Bax und Otto Nicolai, wobei sich der Bariton Ruyters mehrfach sowie die Hornistin Astrid Karolius einmal als Solisten auszeichnen konnten.

Dankbar zeigten sich die 740 zahlenden Hörer auch für die Moderation, in der der Musikwissenschaftler Ralph Philipp Ziegler neben fundierten Ton-Kenntnissen manche Anekdote und Bonmots zum Thema Essen zwischen die Stücke legte, so: "Wer den Koch kennt, braucht vor dem Essen nicht zu beten!"

Mit zwei Stücken aus Rossinis "Quatre Hors d'Oeuvres" (vier Vorspeisen), der Butter und dem Radieschen, wurden die Zuhörer noch nicht zum heimischen oder Restaurant-Mittagessen entlassen, denn dem Schlussstück "An der schönen blauen Donau" folgte nach Standing Ovation die "Zugabe aller Zugaben für Neujahrskonzerte" (Ziegler): der "Radetzkymarsch". Ralf Philipp Ziegler erklärte dazu abschließend: "Danach kann es keine weiteren Zugaben geben, auch wenn wir gern noch drei gespielt hätten." Ein elegantes Finale.

Unter www.neuephilharmoniefrankfurt.de ist im Internet nachzulesen, was die Neue Frankfurter Philharmonie ausmacht, wo sie konzertiert und wer ihre Musiker und Dirigenten sind.

(isp)
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