Hückelhoven Den Mitarbeitern Rückendeckung geben

Hückelhoven · Es geht um Anerkennung für den Pflegeberuf, ein dickes "Danke" für die in der Pflege Arbeitenden. Zum zweiten Mal laden elf Pflegeeinrichtungen unter Federführung von Manuela Garbrecht zum "Tag der Pflegenden" ein.

Eine "Pflege-Päpstin", ein "Demenz-Guru", ein Experte in Sozialmanagement und Landwirt Hastenraths Will - das ist die spannende Mischung für den zweiten Tag der Pflegenden am kommenden Dienstag, 12. Mai, ab 15 Uhr in der Aula des Gymnasiums. Nach der Premiere 2014 hat Manuela Garbrecht, Pflegefachkraft aus den St. Gereon Seniorendiensten Brachelen, wieder einen Tag auf die Beine gestellt, der ihren Kolleginnen und Kollegen Wertschätzung ausdrücken, aber auch das Bild der Pflege in positives Licht rücken soll.

Bernd Bogert, Leiter von St. Gereon, sieht eine "Notwendigkeit, einmal im Jahr als äußeres Zeichen der Wertschätzung den Mitarbeitern einen solchen Tag zu gönnen". Mit im Boot sind wieder Caritas, Awo, Lambertus- und Evangelisches Altenheim, die Baaler "Herbstsonne", St. Josef Waldenrath, der Heinsberger ambulante Pflegedienst Dreßen-Laprell, Pro Seniore Erkelenz, das Katharina-Kasper und das Franziskusheim. Gäste - bis 750 dürfen es sein - erhalten diesmal nicht mit Einladungskarten Einlass, sondern nach dem Motto "Wer kommt, der kommt".

Schirmherren sind Bürgermeister Bernd Jansen und Landrat Stephan Pusch. Nach Fachvorträgen ist große Kultur angesagt mit dem charismatischen Ortsvorsteher von Saffelen: Hastenraths Will erklärt "Alt werden für Anfänger". Am Abend gibt ein Umtrunk mit Snack Gelegenheit zum Plaudern.

Pflegende Mitarbeiter kommen in der öffentlichen Wahrnehmung oft nicht gut weg, sagte Bernd Bogert bei der Vorstellung des Programms. Er führte den jüngsten AOK-Pflegereport an, der unter anderem feststellt, dass Pflegeeinrichtungen im Kreis Heinsberg dafür sorgen, dass Bewohner stärkere sedierende Mittel erhalten, als sie zu Hause lebend bekommen würden. Auch sei untersucht worden, warum Altenheimbewohner vermehrt an Wochenenden ins Krankenhaus eingewiesen würden. Werden sie dem Personal etwa lästig?

"Da werden Einrichtungen im Kreis diffamiert, und das ist nicht in Ordnung", empörte sich Bogert. Für Caritas-Geschäftsführer Gottfried Küppers ist der Tag der Pflegenden "wichtig, um als Arbeitgeber Mitarbeitern Rückendeckung zu geben". Manuela Garbrecht wehrt sich gegen eine Kollektivhaftung aller Pflegenden: "Irgendwo passiert was, und alle sind schlecht. Das nervt."

Wie wichtig Wertschätzung ist, wissen die Referenten: Karla Kämmer ist Expertin für Personalentwicklung, Management und Führung in der Pflege. Franz J. Stoffer, Autor des Buches "Sozialmanagement 2000", war 30 Jahre Geschäftsführer der Kölner Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft. Erich Schützendorf, VHS-Direktor in Viersen, hat viele Bücher über Demenz verfasst. Er betont, wie wichtig Selbstpflege ist mit kleinen Auszeiten im Pflegealltag der Menschen, die Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen betreuen, was er bildhaft mit "Festland und Buntland und dem Meer der Ver-rücktheiten" beschreibt.

(RP)
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