Hückelhoven Erfolgsgeschichten auch im Kleinen

Hückelhoven · Im Windschatten der großen Unternehmen segeln auch kleinere Betriebe auf Erfolgskurs. Neuansiedlungen füllen den Industriepark Rurtal mit Leben, bestehende Firmen expandieren. Hückelhoven hat noch zwölf Hektar zu vergeben.

 Am Zechenring besuchten Technischer Beigeordneter Dr. Achim Ortmanns (l.) und Wirtschaftsförderer Björn Vogel neue Gewerbebetriebe: ITU (Unternehmensberatung) und IS 2 (Industrieservice) haben auf je 1600 m2 gebaut.

Am Zechenring besuchten Technischer Beigeordneter Dr. Achim Ortmanns (l.) und Wirtschaftsförderer Björn Vogel neue Gewerbebetriebe: ITU (Unternehmensberatung) und IS 2 (Industrieservice) haben auf je 1600 m2 gebaut.

Foto: Jörg Knappe

Großansiedlungen wie Flaggschiff QVC in Baal oder jetzt "Leuchtturmprojekt" Jago in Ratheim erregen Aufsehen, während die Entwicklung im "Kleinen" meist von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wird. Dabei segeln in beiden Industriegebieten auch bestehende und neu hinzugekommene Betriebe mit vollem Wind voraus, investieren und expandieren.

Seit Gewerbeflächen in Baal schon vor zwei Jahren ausverkauft waren, entwickelt sich der Industriepark Rurtal am Zechenring. Zwischen den Erschließungsstraßen wirken alter Baumbestand, sattgrüne Wiesen und gelb leuchtender Ginster eher wie ein Naherholungsgebiet. Dass hier die "Zwillingstürme" standen, die beiden Ratheimer Schächte der Zeche Sophia-Jacoba, ist nicht mehr zu erahnen. "Seit Jago baut, ploppt das hier richtig auf", sagte der Hückelhovener Wirtschaftsförderer Björn Vogel nach einer kurzen Ortsbesichtigung. Zwei neue Firmen haben auf jeweils 1600 Quadratmetern gebaut. Metallbau Latour hat 3000 qm gekauft und baut eine 700 qm große Gewerbehalle mit Büro- und Sozialräumen. Metallbau Aretz, seit Jahren dort ansässig, hat eine 3000 qm große Erweiterungsfläche erworben. Drei Grundstücksverkäufe (6000 qm) werden noch im Mai beurkundet, in zwei weiteren Fällen steht die Stadt kurz vor einem Abschluss über 6500 qm Gewerbefläche. Dass die WEP auf 4000 qm ein neu gebautes Heizkraftwerk in Betrieb genommen hat, lässt sich als Standortvorteil anpreisen: Der Anschluss ans Fernwärmenetz bietet eine Alternative zu Erdöl und Gas. 120.000 Quadratmeter sind noch vorrätig.

Technischer Beigeordneter Dr. Achim Ortmanns betonte, auch die vielen kleinen Ansiedlungen seien wichtig. "Viele unterschiedliche Branchen in der Stadt bedeuten eine breit gestreute Wirtschaftsstruktur. Damit sind wir stark und nicht so krisenanfällig."

Eine vorausschauende Grundstückspolitik ermöglicht es auch Unternehmen, die schon seit 20 Jahren ansässig sind, auf Optionsflächen zu erweitern. In Baal expandieren derzeit mehrere Unternehmen: Wenko Prodlog, Interroll-Gruppe, Logistik Center Hückelhoven. Hermes baut eine neue Halle zur Paketsortierung. Die seit 30 Jahren Gummiprofile in Baal produzierende Firma Leeser ist an das börsennotierte österreichische Unternehmen Semperit verkauft, das den Standort ausbauen will. Zuccaro Montagetechnik mit Patent auf Verladebrücken und Rammschutz produziert seit 2005 an der Benzstraße und erweitert die 1200 qm große Halle in gleicher Größe.

"Beim Bemühen um Neuansiedlungen bleibt die Bestandspflege extrem wichtig", unterstreicht Ortmanns. Wirtschaftsförderer Vogel kann mit Zufriedenheit auf die vergangenen Jahre blicken: "Beim Gewerbeflächen-Monitoring der AGIT liegen wir unter 46 Kommunen seit 2003 mit 60 verkauften Hektar an erster Stelle in der Region zwischen Aachen und Euskirchen."

(RP)
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